Im Trinkwasser schlummert Ökostrom. Bisher wurden zu dessen energetischer Nutzung klassische Peltonturbinen oder kostengünstigere rückwärtslaufende Standardpumpen (PAT) eingesetzt. Beide Technologien weisen Nachteile bzw. Einschränkungen hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten auf, was eine optimale Umsetzung der vorhandenen Potenziale oftmals nicht gänzlich ermöglicht. Die neue Gegendruck-Peltonturbine vereint die Vorteile der beiden Technologien und ist dadurch in vielen Fällen die 'effizienteste Lösung'.
In Trinkwasserversorgungssystemen, bei welchen das Wasser oberhalb der Hochbehälter gewonnen wird, z. B. Quellwasserfassungen, Talsperren etc., liegt in den meisten Fällen vor der Einspeisung in den Behälter ein hydrostatisches Energiepotenzial vor. Dieses wird heute noch häufig mittels sog. 'Druckvernichtern" (Druckreduzierventilen, Ringkolbenschiebern, Druckbrecherschächten ö. ä.) abgebaut, um eine drucklose Einspeisung zu erreichen. Die Nutzung dieser Energiepotenziale weist eine außerordentlich gute Ökobilanz (Bild 1) auf, vor allem da die Infrastruktur (Fassung, Ableitung, Sammlung) bereits besteht. Ebenso sind im Gegensatz zur herkömmlichen Kleinwasserkraftnutzung keine Veränderungen bzw. Eingriffe in der Natur erforderlich. Die nachfolgend beschriebenen technischen Lösungsmöglichkeiten beziehen sich ausschließlich auf sogenannte Hochdruckanwendungen (Fallhöhe H > 50 m). In Trinkwasserversorgungssystemen mit kleineren Fallhöhen, den sogenannten Niederdruckanwendungen (Fallhöhe H < 50 m), können andere Technologien zum Einsatz gelangen. Insgesamt kann die Wirtschaftlichkeit eines Trinkwasserkraftwerks bei Hochdruckanwendungen deutlich schneller erreicht werden als bei Niederdruckanwendungen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08 / 2010 (August 2010) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Reto Baumann Thomas Juric |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.