Gemäß Energiehandbuch [Handbuch Energie in Kläranlagen, 1999] besteht der erste Schritt zur effektiven Energiebedarfsreduktion darin, den Abwasseranfall auf Kläranlagen zu reduzieren. Fremdwasser ist Abwasser, das keiner Behandlung bedarf. Entsprechend der europäischen Norm EN 752-1 [1995] wird Fremdwasser als ein unerwünschter Abfluss in einem Entwässerungssystem beschrieben. Bereits bei der Abwasserableitung führt der Zufluss von Fremdwasser und Regenwasser über die Kanaldeckel und durch Infiltration in den Schmutzwasserkanal zu Problemen.
Die Kanalisation wird hydraulisch stark überlastet, staut zu und läuft zeitweise über. Bei der anschließenden Abwasserbehandlung durchläuft das Fremdwasser ebenso wie das verschmutzte Wasser die gesamten Reinigungsstufen der Kläranlage. Durch die Verdünnung von Schmutzwasser arbeitet die Kläranlage weniger effektiv, dies hat höhere Schmutzstofffrachten im Ablauf zur Folge [Kroiss und Prendl, 1996]. Neben der hydraulischen Belastung senkt Fremdwasser die Temperatur des verschmutzten Wassers, dadurch werden chemische und biologische Reinigungsprozesse in der Kläranlage verlangsamt.
| Copyright: | © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft | 
| Quelle: | 2008 - 36. Abwassertechnisches Seminar (Juli 2008) | 
| Seiten: | 30 | 
| Preis: | € 14,50 | 
| Autor: | Dipl.-Wirt.-Ing. Marika Holtorff M.Sc. Univ. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert Thomas Wild  | 
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
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