Kesselaustausch im MHKW Bamberg abgeschlossen - 3 Jahre Baustelle mit Anlagenbetrieb

Gliederung
1. Einleitung
2. Zeitlicher Ablauf der Maßnahme
3. Derzeitiger Erfahrungsstand mit drei neuen Dampferzeugern
4. Entscheidende Einflussfaktoren für einen geordneten Ablauf der Kesselerneuerung

Im MHKW Bamberg wurden in den Jahren 2007, 2008 und 2009 drei alte Dampferzeuger, die aus den Jahren 1978 und 1981 stammten, komplett durch neu konzipierte Dampferzeuger ersetzt. Aufgrund der betrieblichen Randbedingungen war die Vorgehensweise so gewählt worden, dass jeweils ein alter Kessel pro Jahr ausgetauscht werden konnte. Während der Kesselerneuerung wurden zeitgleich die nach geschalteten Rauchgasreinigungseinrichtungen linienbezogen saniert. Dabei erhielt der Elektrofilter ein neues Niederschlagssystem sowie eine neue elektronische Steuerung, der zweistufige Wäscher erfuhr eine grundlegende Stahlsanierung mit Erneuerung der Gummierung des rauchgasbeaufschlagten Innenlebens; der Gewebefilter bekam 432 neue Filterschläuche und nicht zuletzt baute man die 18 Katalysatormodule aus dem Katalysatorgehäuse aus, ließ sie bei einer Spezialfirma regenerieren und neu dotieren, um sie hinterher mit nahezu erreichter Ursprungsaktivität wieder einzubauen. Die neuen Dampferzeuger besitzen die in der Müllverbrennung üblichen Dampfparameter 40 bar (Kesseldruck) und 400 o C (Dampftemperatur), wohin gegen die alten Anlagen bei 230 o C und 26 bar betrieben wurden. Da die im MHKW Bamberg vorhandene alte BBC - Dampfturbine nur mit maximal 240 o C und 27 bar betrieben werden kann und ein Austausch erst in den Jahren 2013 bis 2015 vorgesehen ist, werden die neuen Dampferzeuger zur Zeit bei 27 bar Druck betrieben, der erzeugte Heißdampf mit 400 o C wird hinter jedem Kessel durch Einspritzwasser auf 240 o C heruntergekühlt und mit dieser Temperatur auf die Turbine geleitet. (Abbildung 1) Im Rahmen dieser Veranstaltung hatte der Verfasser anlässlich der 5. Potsdamer Fachtagung die Ehre, über die Erfahrungen bei der Erneuerung der Dampferzeuger im MHKW Bamberg in ersten Abschnitt vortragen zu dürfen, deshalb wird auf die wiederholte Erläuterung der Ausgangslage und Randbedingungen beim Angehen des Projektes Kesselerneuerung im MHKW Bamberg verzichtet und auf den damaligen Vortrag des Jahres 2008 verwiesen, der beim Veranstalter oder beim Autor erhalten werden kann. Thema diese Vortrages sind die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der weiteren Abwicklung des Projektes und die ersten Ergebnisse aus dem Betriebe einer generalreparierten Anlage.



Copyright: © Texocon GbR
Quelle: 7. Potsdamer Fachtagung 25.-26.02.2010 (Februar 2010)
Seiten: 22
Preis: € 0,00
Autor: Arnd Externbrink
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.