Die thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland leisten schon lange einen erheblichen Beitrag hinsichtlich der sicheren und nachhaltigen Behandlung von Siedlungsabfällen (Haus- und Sperrmüll sowie hausmüllähnlicher Gewerbeabfall). Seit der Umsetzung der Anforderungen aus der Technischen Anleitung Siedlungsabfall mit dem hieraus resultierenden Verbot der Ablagerung unvorbehandelter Siedlungsabfälle hat die thermische Abfallbehandlung noch zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
Parallel zur ordnungsgemäßen und schadlosen Behandlung der Abfälle gewinnt in den letzten Jahren eine effiziente Energieauskopplung aus den thermischen Abfallbehandlungsanlagen hinsichtlich Klima- und Ressourcenschutz immer mehr an Bedeutung. Vor dem Hintergrund der energetischen Verwertung von Abfällen und der damit verbundenen effizienten Energieauskopplung hat sich mittlerweile auch der Begriff 'Waste-to-Energy'-Anlagen (WtE-Anlagen) in Deutschland für thermische Abfallbehandlungsanlagen neben den üblichen Begriffen 'Müllverbrennungsanlage (MVA)' oder 'Müllheizkraftwerk (MHKW)' etabliert. In Deutschland wurden im Jahr 2009 ca. 18,7 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle in den klassischen WtE-Anlagen behandelt. Hierzu standen 69 Anlagen (Abbildung 1) zur Verfügung, in denen die im Abfall enthaltene Energie in Strom, Prozessdampf und Fernwärme umgewandelt wurde. Die heutigen Anlagen befinden sich aufgrund ihres vorgenannten Doppelauftrages zur effizienten Energieauskopplung und zur umweltgerechten (ordnungsgemäßen und schadlosen) Entsorgung von Siedlungsabfällen auf höchstem Niveau in einer besonderen Situation. Dabei bewegen sich die Emissionen aus WtE-Anlagen heutzutage in der Regel unterhalb der Irrelevanzschwelle und spielen aus umwelt- und humantoxikologischer Sicht keine nennenswerte Rolle mehr.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 15. Fachtagung Thermische Abfallbehandlung (März 2010) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Carsten Spohn |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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