Hydrothermale Carbonisierung organischer Siedlungsabfälle

Die Hydrothermale Carbonisierung (HTC) ist ein Verfahren zur chemisch-physikalischen Umwandlung von Biomasse. Die HTC basiert auf dem natürlichen Prozess der Inkohlung von organischem Material, welcher über Millionen Jahre hinweg unter geologischen Einflüssen stattfand. Die grundlegenden Erkenntnisse wurden bereits vor ca. 100 Jahren durch FRIEDRICH BERGIUS erarbeitet (siehe z. B. BERGIUS, 1928).

Bei der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) wird Biomasse in einer wässrigen Suspension bei Temperaturen von 180-220 °C innerhalb weniger Stunden unter Druck in ein braunkohleartiges Material umgewandelt. Die HTC-Biokohle hat mit Braunkohle vergleichbare Elementgehalte von Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und einen ähnlichen Brennwert. Im Rahmen eines von der DBU finanzierten Projekts zur HTC von organischen Siedlungsabfällen wurde die Eignung des Verfahrens für ein breites Spektrum von Input-Materialien einschließlich Bioabfällen aus der grünen Tonne nachgewiesen. Im Hinblick auf die energetische Nutzung von Bioabfällen liegen Vorteile der HTC in der Exothermie des Prozesses, in dessen Kohlenstoffeffizienz und in der guten Entwässerbarkeit der HTC-Biokohlen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 22. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2010 (April 2010)
Seiten: 17
Preis: € 8,50
Autor: Professor Dr.-Ing. Hans-Günter Ramke
Dennis Blöhse
Dr.-Ing. Hans-Joachim Lehmann
Professor Dr.-Ing. Joachim Fettig
 
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