Zur Bewertung nachwachsender Rohstoffe als Substrate für die Biogasgewinnung wird ein objektives, zuverlässiges und leicht bestimmbares Kriterium benötigt. Die Messung der Gasausbeute unter Laborbedingungen mit dem Anspruch auf ein hohes Maß an Genauigkeit und Allgemeingültigkeit hat sich als wesentlich schwieriger erwiesen, als erwartet worden war (Meßner et al. 2009). Als objektives Bewertungskriterium für pflanzliche Biomasse sind die damit bisher erzielten Ergebnisse wenig geeignet.
Die Biogasausbeute hängt vom Gasbildungspotenzial der eingesetzten Substrate und vom Ausschöpfungsgrad dieses Potenzials im Fermentationsprozess ab. Gegenstand der Bewertung der Substrate kann deshalb nur das von der Gestaltung des Fermentationsprozesses unabhängige stoffliche Gasbildungspotenzial sein. Für die Bewertung dieses Gasbildungspotenzials von pflanzlichen Ernteprodukten und von daraus hergestellten Silagen ist ein neuer Parameter vorgeschlagen worden (Weißbach 2008), nämlich der 'Gehalt an fermentierbarer organischer Trockensubstanz' (FoTS). Dieser Gehalt an FoTS lässt sich aus den Ergebnissen relativ einfacher Laboranalysen ermitteln und problemlos in das Gasbildungspotenzial umrechnen. Für die Biomasse von Halm- und Körnerfrüchten kann generell mit einem Gasbildungspotenzial von 420 Litern Methan in 800 Litern Biogas je kg FoTS gerechnet werden.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 3. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2009) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. agr. habil. Friedrich Weißbach |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.