Die verstärkte energetische Nutzung von Biomasse ist erklärtes Ziel der deutschen und europäischen Klimaschutzpolitik. Entsprechende politische Maßnahmen führten in der Vergangenheit nicht nur bei der Strom- und Kraftstoffbereitstellung sondern auch im Wärmebereich zu einer starken Ausbaudynamik der energetischen Biomassenutzung, die durch steigende Ölpreise weiter an Fahrt gewonnen hat.
Parallel dazu verstärkte sich das Interesse an der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe (NawaRo). Dadurch haben sich neue nationale und internationale Märkte für Biomasse entwickelt bzw. befinden sich in der Entstehung, die potentiell zu direkten Konkurrenzen bei Biomasseangebot und -nachfrage, aber auch zu Nutzungs- und Flächenkonkurrenzen um die entsprechenden Ressourcen führen können. Dieses Konfliktfeld wird bereits in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Beispielhaft stehen dafür die aktuellen Diskussionen in Deutschland um eine zunehmende Nutzung des Rohstoffs Waldholz und im internationalen Kontext um mögliche Konkurrenzen zwischen Nahrungsmittelversorgung und Biokraftstoffproduktion. Auch kommt es insbesondere bei der Energiepflanzenproduktion zu Eingriffen in die Landschaft, welche zu Nutzungskonkurrenzen mit dem Naturschutz führen können.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 3. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2009) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr. Ing. Daniela Thrän Matthias Edel Dipl.-Ing. agr. Thilo Seidenberger |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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