Modellierung des Bodenwasserhaushalts als Prognose-Instrument zur praxisnahen Abschätzung der Umweltauswirkungen einer Grundwasser absenkung

Die Stadtwerke Karlsruhe GmbH plant zur Sicherung der Trinkwasserversorgung der Stadt Karlsruhe und der mitversorgten Umlandgemeinden in den Auwäldern des Rheins bei Karlsruhe den Bau eines neuen Wasserwerkes. Die Vorschriften zur wasserrechtlichen Genehmigung der Grundwasserentnahme sehen sowohl eine Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVPG, zuletzt geändert d. Art. 2 d. Ges. v. 23. Okt. 2007; BGBI I S. 2470) als auch der FFH-Verträglichkeit (FFH-Richtlinie 92/43/EWG d. Rates v. 21. Mai 1992) vor. Daher hat die Stadtwerke Karlsruhe GmbH im Scoping-Termin der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) mit der zuständigen Fachbehörde die Modellierung des Bodenwasserhaushalts für drei zu untersuchende Grundwasserentnahmeraten im Absenkungsbereich vereinbart.

Die Ermittlung der Veränderungen im Bodenwasserhaushalt ist sowohl auf Grund der gesetzlichen Vorschriften in Vorbereitung des entsprechenden Genehmigungsverfahrens als auch innerhalb der Beweissicherung zur späteren Überprüfung zivilrechtlicher Ansprüche bei Grundwasserentnahmen notwendig. Die Stadtwerke Karlsruhe GmbH führte im Rahmen der Vorbereitung der  Wasserrechtlichen Genehmigung erstmals eine detaillierte integrative Modellierung des Bodenwasserhaushalts durch, die durch hoch aufgelöste Eingangsparameter und die Einbeziehung von Tageswerten der Klimatischen Wasser bilanz eine hohe Abbildungsgüte erreichte. Die Modellergebnisse zeigen hinsichtlich des Bodenwasserhaushalts pedogenetisch sehr vorteilhafte Rahmenbedingungen, die durch das hohe Wasserspeichervermögen der im Gebiet verbreiteten Auelehmdecken vorliegen. Auf (wechsel-)feuchten Standorten ist für eine Prognose zur Entwicklung der Zusammensetzung der Krautund Strauchschicht bislang besonders der Grundwasserflurabstand als Stressfaktor von Bedeutung. Bei der Beantwortung der Frage, ob die Wasserversorgung des Baumbestands auch bei Absenkung des Grundwasserstands in ausreichendem Maße gewährleistet ist, stellt die Modellierung des Bodenwasserhaushalts ein wertvolles Werkzeug dar.



Copyright: © Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF 02/2010 (Februar 2010)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Dipl.-Geoökol. Tobias Wirsing
Dipl.-Geoökol. Wolfgang Deinlein
Dr.-Ing. Bernd Hofmann
Prof. Dr. Matthias Maier
Dr.-Ing. Karl Roth
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.