Recycling schont nicht nur natürliche Ressourcen, sondern spart auch CO2-Emissionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das Fraunhofer-Institut UMSICHT in Oberhausen im Auftrag der Kölner Rohstoff- und Recyclinggruppe Interseroh erstellt hat. Rund 5,2 Mio. Tonnen CO2 und damit etwa 0,6 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands können durch den Einsatz der Sekundärrohstoffe eingespart werden, die Interseroh im Jahr 2007 aufbereitet und vermarktet hat. Das entspricht den CO2-Emissionen, die eine Stadt mit 500.000 Einwohnern jährlich im Durchschnitt verursacht.
(21.07.08) Interseroh prüfte den Einsatz von Sekundärrohstoffen im Vergleich zur Verwendung primärer Rohstoffe im Hinblick auf die jeweiligen CO2-Bilanzen. Betrachtet wurden die Materialien Stahl, Aluminium, Kupfer, Papier, Polyethylen (PE), Polyethylenterephtalat (PET) und Holz. Bei der Stahlproduktion aus Schrott entstehen rund 56 Prozent weniger CO2 als bei der Neuproduktion aus Eisenerz. Der Einspareffekt schlägt bei Kupfer mit fast 36 Prozent, bei Aluminium sogar mit ca. 93 Prozent zu Buche. Auch das Recycling von PE-Folie und PET spart rund 70 bzw. fast 85 Prozent der Emissionen der auf Erdöl basierenden Primärproduktion. Die absoluten Kohlendioxid-Emissionen bei Papier und Holz liegen bereits in der Primärproduktion unter einer Tonne CO2 pro Tonne Material. Doch auch hier werden Einspareffekte von über 50 Prozent bzw. über 90 Prozent erzielt. Gleichzeitig schont der Recyclingprozess bestehende Wälder, die Kohlendioxid aufnehmen und binden. 'Trotz einer sehr kritischen Prüfung und vorsichtigen Modellannahmen, die bei den Einspareffekten eher zu geringeren Werten führen, sind die Ergebnisse der Studie durchweg positiv', erklärte Dr. Hartmut Pflaum, Leiter des Geschäftsfelds Ressourcenmanagement bei Fraunhofer UMSICHT. 'Neben gesicherten Erkenntnissen aus Umweltdatenbanken basiert die Studie auch auf Interseroh-eigenen Daten - dadurch war das Projekt für uns besonders interessant.'
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | Juli/August 2008 (Juli 2008) |
Seiten: | 0 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Martin Boeckh |
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