Auch mit einer Standard-Abgasreinigungsanlage werden die maßgeblichen Irrelevanzwerte weit unterschritten, so dass der Einsatz von High-Tech-Anlagen nicht notwendig erscheint
In den vergangenen Jahren verstärkten sich die Widerstände gegen geplante thermische Abfallbehandlungsanlagen, insbesondere wenn diese mit sogenannten Standard-Abgasreinigungsanlagen konzipiert wurden. Dieser Beitrag widmet sich der Fragestellung, ob durch eine Rückkehr zu den HighTech-Abgasreinigungsanlagen der neunziger Jahre die Umweltsituation relevant verbessert werden kann. Am Beispiel eines Referenzprojektes wurde abgeschätzt, wie sich die Immissionssituation darstellt, wenn anstelle von Rechenwerten die Betriebswerte von High-Tech- sowie Standard-Abgasreinigungsanlagen eingesetzt werden. Beim Referenzprojekt handelt es sich um eine mittelgroße thermische Abfallbehandlungsanlage mit einer Feuerungswärmeleistung von 110 Megawatt (MW) mit einem relativ niedrigen Schornstein (ermittelt über die Gebäudehöhe nach Technischer Anleitung Luft) in ebener Umgebung. Ergänzend wurden die Ergebnisse auf eine Großanlage mit der vierfachen Kapazität hochgerechnet. Als Ergebnis der Abschätzungen ist festzuhalten, dass eine Anlage von der Größe der gewählten Referenzanlage mit einer Standard-Abgasreinigungsanlage im praktischen Betrieb die maßgeblichen Irrelevanzwerte für Immissionskonzentrationen sowie Depositionen weit unterschreitet und somit der Bau von High-Tech-Anlagen nicht notwendig erscheint. Allenfalls bei sehr großen Anlagen und ungünstigen Randbedingungen kann es sinnvoll sein, zu prüfen, ob im Hinblick auf Stickoxide und Dioxine/Furane weitergehende technische Maßnahmen zur Emissionsminderung erforderlich sind.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | THERMISCHE VERFAHREN (Dezember 2009) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Hans-Dieter Huber Dipl.-Ing. Daniel König |
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