Hygienische Anforderungen an Ortbeton für Trinkwasserspeicher

Seit Mai 2006 gibt das DVGW-Arbeitsblatt W 347 (A) 'Hygienische Anforderungen an zementgebundene Werkstoffe im Trinkwasserbereich - Prüfung und Bewertung' vor, welche Anforderungen an zementgebundene
Werkstoffe gestellt werden. Entsprechend dem § 17 Abs. 1 der
Trinkwasserverordnung 'dürfen nur Werkstoffe und Materialien verwendet werden, die in Kontakt mit Wasser Stoffe nicht in solchen
Konzentrationen abgeben, die höher sind als nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik unvermeidbar, oder den vorgesehenen Schutz der menschlichen Gesundheit unmittelbar oder mittelbar mindern,
oder den Geruch oder den Geschmack des Wassers verändern.'

Darüber hinaus ist der fachgerechte technische Einsatz der Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser erforderlich. Wegen des abweichenden stofflichen Verhaltens im Vergleich zu Kunststoffen kann die Leitlinie des Umweltbundesamtes zur hygienischen Beurteilung von organischen Materialien in Kontakt mit Trinkwasser (KTW-Leitlinie) nicht angewendet werden. Zum Schutz des Trinkwassers ist es daher erforderlich, für Trinkwasserspeicher (siehe DVGW-Arbeitsblatt W 300 (A)) Betone und zementgebundene Werkstoffe zu verwenden, welche den Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes W 347 (A) entsprechen. Grundsätzlich wird dabei nicht zwischen Fertigbetonen und Ortbetonen unterschieden. Der Planer und Bauüberwacher und schließlich der Anwender des Arbeitsblattes wird daher in der Praxis mit folgenden Fragestellungen zur hygienischen Eignung des Betons gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 347 (A) konfrontiert:
• Welche Anforderungen sind bei der Planung und Leistungsbeschreibung der Bauleistung für das Gewerk Ortbeton zu berücksichtigen und welche Fehler müssen vermieden werden?
• Welche Nachweise sind von den potenziellen Auftragnehmern im Zuge des Vergabeverfahrens bzw. mit dem Angebot zu fordern und zu erbringen?
• Welche Möglichkeiten bestehen während und nach der Bauphase, die Qualität des Ortbetons bezüglich der Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes W 347 (A) zu überwachen?
In den folgenden Abschnitten werden diese Fragestellungen behandelt und Vorschläge gemacht, welche es erlauben, die Vorgaben des DVGW-Arbeitsblattes W 347 (A) bezüglich der hygienischen Eignung von Ortbeton praxisnah umzusetzen. Vorerst erfolgt jedoch die konzeptionelle Erläuterung des Arbeitsblattes.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06 - 2009 (Juni 2009)
Seiten: 6
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Peter Frenz
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.