Flächenhafte Ermittlung der Konzentrationen diffus eingetragener Nährstoffe in das oberflächennahe Grundwasser Nordostdeutschlands

Zur Erfüllung der Wasserrahmenricht­linie (WRRL) und der Grundwasserrichtlinie [GWRL, 1] war es seitens der zuständigen Wasserwirtschaftsverwaltungen der Länder notwendig, die Grundwasserkörper in Deutschland in Bezug auf den chemischen Zustand zu bewerten. Die Bewertung wurde auf Grundlage von Kriterien durchgeführt, die von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser abgestimmt worden waren [2]. Sie erfolgte durch den Vergleich mit konzentrationsbezogenen Qualitätsnormen und Schwellenwerten für ausgewählte Grundwasserinhaltsstoffe. Hierfür war es im Vorfeld notwendig, in flächenhafter Form möglichst aktuelle Konzentrationen von Stoffen zu ermitttteln, die einerseits in natürlichen Konzentrationsbereichen im Grundwasser vorkommen, andererseits aber auch dem diffus geprägten anthropogenen Stoffeintrag in das oberflächennahe Grundwasser unterliegen.

In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen wurden zu Grundwasserinhaltsstoffen, die überwiegend aus diffus verteilten Quellen in den Untergrund eingetragen werden, flächenhafte Konzentrationen mit geostatistischen Methoden ermittelt. Die Daten wurden seitens der Landesbehörden anschließend dazu verwendet,den chemischen Zustand der Grundwasserkörper in Bezug auf die europäischen Berichtspflichten zu ermitteln oder diese mit bereits vorhandenen Ergebnissen der Zustandsbestimmung zu vergleichen. Die hier erstmals länderübergreifend dokumentierten Konzentrationen zeigen in ihrer räumlichen Verteilung oftmals Zusammenhänge zum hydrogeologischen Aufbau des Untergrundes, aber auch zur aktuellen Landnutzung.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06/2009 (Juni 2009)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Stephan Hannappel
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.