Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) wird in Deutschland aufgrund vielfacher Beeinträchtigungen (z. B. Erwärmung der Ozeane, Fischfang, Erkrankungen und Parasitenbefall) während seines komplexen Entwicklungszyklus zu den gefährdeten Arten gezählt. Eine mögliche Gefahrenquelle sind Querbauwerke, welche die Aale passieren müssen, um von ihren Aufwuchshabitaten der inländischen Flüsse in ihre Laichhabitate in der Sargassosee zu gelangen.
Bei der stromabwärts gerichteten Wanderung in ihre marinen Laichgebiete in der Sargassosee können Aale bei der Passage von Turbinen schwere Schädigungen und tödliche Verletzungen erfahren. Die in diesem Beitrag vorgestellte Detektorreuse soll helfen, ein Aalwanderungsereignis präzise anzuzeigen, damit ein Laufwasserkraftwerk kurzfristig auf einen fischfreundlichen Turbinenbetrieb umgestellt werden kann, um die wandernden Aale vor einer Schädigung zu bewahren. Der Prototyp der Detektorreuse wurde bereits in einem In-situ-Versuch an der Sauer (Luxemburg) erfolgreich getestet. Um die Ausgabesignale der Detektorreuse zuverlässiger interpretieren zu können, sind weitere Versuche geplant, bei denen insbesondere das Verhalten von Aalen in der Reuse untersucht werden soll.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 09 / 2009 (Oktober 2009) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Bernhard Becker Dipl.-Ing. Sebastian Roger Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf Dipl.-Ing. Christian Reuter Ansgar Hehenkamp |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.