Eine sichere Wasserversorgung wird in Deutschland weitgehend als selbstverständlich angenommen. Grundlage ist die zuverlässige Trennung und Behandlung von Trink- und Abwasser, die auf den Erkenntnissen jahrzehntelanger Wasserforschung fußt. Beispielhaft zu nennen sind hier das Multi-Barrieren-Konzept der Trinkwasserversorgung, die Arbeiten zur Nährstoff -Elimination und zur Erzeugung stabilen, ungechlorten Trinkwassers, die Vermeidung von Desinfektionsmittel- Nebenprodukten, der Einzug der Membranverfahren und die Erfüllung der Anforderungen des Minimierungsgebots der Trinkwasserverordnung.
Die jahrzehntelange Tradition der Wasserforschung in Deutschland hat dazu beigetragen, eine weltweit anerkannte hohe Versorgungssicherheit mit Trinkwasser zu gewährleisten. Deutsche Wassertechnologie ist weltweit gefragt. Wichtige Erfolgsbeispiele der Wasserforschung in den zurückliegenden Jahrzehnten waren die Entwicklungen in der Membrantechnik, die Analytik und der Umgang mit organischen Spurenstoffen, die Verbesserung der hygienischen Sicherheit und der mikrobiologischen Analytik. Auch Organisations- und Managementthemen wie die Entwicklung von Kennzahlensystemen zur Effi zienz- und Leistungsverbesserung sind wichtige Meilensteine. Hier darf man aber nicht stehen bleiben - Wasserforschung ist unverzichtbar für die Sicherstellung und auch für die Bezahlbarkeit der zukünftigen Wasserbehandlung und -versorgung, vor allem angesichts weltweiter klimatischer und demografischer Veränderungen. Die Strukturen der deutschen Wasserforschung sind international wettbewerbsfähig zu entwickeln.
Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
Quelle: | Jubiläumsausgabe (September 2009) |
Seiten: | 9 |
Preis: | € 9,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Wolf Merkel Prof. Dr. rer.nat. Hans-Curt Flemming Professor Dr.-Ing. Rolf Gimbel Prof. Dr. rer. nat. Torsten C. Schmidt |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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