Funksignale aus dem Abfall

Der Einsatz von RFID bietet unter Berücksichtigung der Interessen verschiedener Akteure große Potenziale für die Entsorgungswirtschaft

Die effektive Umsetzung bisheriger Entsorgungskonzepte scheitert häufig daran, dass über das Abfallprodukt, insbesondere im Hinblick auf dessen stoffliche Zusammensetzung, unzureichende Informationen vorliegen. Verfügbar sind diese Informationen jedoch bei den Herstellern. Der Einsatz von RFID-Systemen kann deshalb dazu beitragen, dass die Informationen bereits in der Produktionsphase untrennbar mit den Produkten verknüpft werden, so dass sie der Entsorgungswirtschaft am Ende der Nutzungsphase zur Verfügung stehen. Für diese Verknüpfung ist jedoch die Akzeptanz aller beteiligten Akteure - Hersteller, Vertreiber, Nutzer, Entsorger - für die RFID-Technologie erforderlich. Besonders für die Hersteller müssen Anreize geschaffen werden, ihre Produkte lückenlos zu kennzeichnen und die entsorgungsrelevanten Informationen zur Verfügung zu stellen. Ebenso bedeutend ist die Akzeptanz der Nutzer, da sich die gekennzeichneten Produkte über den gesamten Nutzungszeitraum in ihrem unmittelbaren Einwirkungsbereich befinden. Die Akzeptanz für die RFID-Technologie kann durch eine datenschutzfreundliche Gestaltung der eingesetzten Systeme erhöht werden. Werden die Interessen der genannten Beteiligten ausreichend berücksichtigt, bietet die RFID-Technologie das Potenzial, eine deutlich gesteigerte Effektivität beim Recycling herbeizuführen und so die umweltpolitischen Interessen zu fördern.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Nachhaltigkeit (Mai 2009)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Henriette Groh
Dr.jur. Silke Jandt
Dr.-Ing. Stephan Löhle
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.