Abfälle als Rohstoffquelle

Durch die Entwicklung vernetzter Verwertungsstrukturen und mehrstufiger Aufbereitungsprozesse können aus Abfallströmen neue Rohstoffpotentiale erschlossen werden

Weltweit wird der Bedarf an Rohstoffen und damit auch ihr Preis ansteigen. Deshalb wird die Bedeutung von Abfällen als Rohstoffquelle wachsen. Besonders werthaltige Abfälle, aus denen begehrte Wertstoffe relativ einfach zu gewinnen sind, stehen unter starkem Exportdruck. Gleichzeitig nimmt die Komplexität der Produkte zu, die später zu Abfällen werden. Technisch und logistisch optimierte Abfall-Rohstoff-Transferstrukturen sind daher die Voraussetzung für ein effizientes Sekundärrohstoff-Management. Eine Grundlage hierfür besteht darin, die Abfallströme möglichst vollständig zu erfassen und diese nach Anfallmengen, -orten und -zeiten sowie den enthaltenen Ressourcenpotentialen zu kategorisieren. Zusätzlich zu den stetig anfallenden Mengen rücken auch Deponien und Halden als anthropogene Lagerstätten in den Fokus. Wenn an unterschiedlichen Stellen des Verwertungsnetzwerkes unterschiedliche Stoffströme einfließen oder abgezogen werden können, ist es mit Hilfe mehrstufiger Behandlungs- und Aufbereitungsprozesse möglich, Abfälle in wirtschaftlich optimierter Weise zu Sekundärrohstoffen zu transferieren. Mit dem Wandel von der Abfall- über die Kreislauf- zur Ressourcenwirtschaft lassen sich die Schnittstellen zwischen Produzenten und Abnehmern von Sekundärrohstoffen weiterentwickeln.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Nachhaltigkeit (Mai 2009)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Daniel Goldmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.