Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Extraktionsverfahren zur Abschätzung von Hintergrundwerten mobilisierbarer anorganischer Problemstoffe in Böden

Ziel der vorliegenden Arbeit war die Prüfung von Standardextraktionsverfahren im Hinblick auf ihre Eignung zur Ableitung von Hintergrundwerten anorganischer Problemstoffe in Böden. Zu diesem Zweck wurden mehr als 600 Bodenproben mit Ammoniumnitrat (DIN 19730) und Wasser (DIN 38414-4) extrahiert. Die 'Ammoniumnitratmethode' weist ein hohes Extraktionsvermögen auf und liefert Daten die zur weiteren statistischen Verarbeitung gut geeignet sind.

Neben der Bestimmung von Gesamtgehalten stellt die Bestimmung der Mobilität anorganischer Problemstoffe in Böden einen wichtigen Parameter für Risikoabschätzungen im Bodenschutz dar. Dem wurde mit der Schaffung von Prüf- und Maßnahmewerten für mobilisierbare Stoffe im Ammoniumnitratextrakt und im Bodensättigungextrakt in der BBodSchV Rechnung getragen. Bei der Festlegung dieser Grenzwerte blieben jedoch die regional unterschiedlichen natur- und siedlungsbedingten Gehalte der Böden unberücksichtigt. Um Grenzwerte auf eine wissenschaftlich fundierte Grundlage zu stellen, sollten bei deren Herleitung, der geogene und pedogene ('natürliche') Gehalt der verschiedenen Böden einschließlich der Zusatzbelastung durch diffuse Stoffeinträge (=Hintergrundwert) berücksichtigt werden.
 
Abstract: The present study was undertaken to evaluate German standard extraction procedures for the determination of background values of inorganic substances in soils. To this end more than 600 soil samples were investigated using ammonium nitrate (DIN 19730) and water (DIN 38414-4) as extraction media. The 'ammonium nitrate method†has a high efficiency of extraction, thereby providing data which can be used for statistical analysis.
 
Keywords: heavy metal, mobility, ammonium nitrate, DEV-S4 eluation, soil protection, soil

Schlagworte: Schwermetall, Mobilität, Ammoniumnitrat, DEV-S4 Elution, Bodenschutz, Boden



Copyright: © Bayerisches Landesamt für Umwelt
Quelle: 3. Bodenschutztage Marktredwitz (Oktober 2003)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Michael Wittenbecher
Jörg Dilling
Dr. Michael Joneck
J. Kaschner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.