Im Zuge der Diskussion um die Klimaerwärmung, einer weltweiten Energieverknappung mit steigenden Preisen für fossile Energieträger und des immer größer werdenden Angebots an Abfällen, die in vielen Teilen Europas nun nicht mehr deponiert werden dürfen, steigt die Nachfrage nach Verbrennungstechnologien zur Verwertung von Müll, Ersatzbrennstoffen und Biomasse.
Neben der klassischen Rosttechnologie kommen hierbei immer öfter auch Verbrennungsanlagen auf Basis der stationären und der zirkulierenden Wirbelschicht zur Anwendung. Diese Entwicklungen am Entsorgungs- und Energieerzeugungssektor stellen auch an die Abgasreinigung eine Reihe von neuen Herausforderungen. Charakteristisch für die Abgasreinigung nach Müll- bzw. Ersatzbrennstoff (EBS)-gefeuerten Verbrennungsanlagen sind folgende Punkte: Eine weitestgehende Optimierung des Wirkungsgrads dieser Verbrennungsanlagen wird angestrebt. Dies wird unter anderem durch eine möglichst tiefe Abgastemperatur beim ECO-Austritt erreicht (160-180 °C). Im Gegensatz zur Vergangenheit, wo das Hauptaugenmerk auf der Entsorgung von Müll lag, dienen diese Anlagen heutzutage vermehrt auch der Energieerzeugung unter Ausnutzung billiger und verfügbarer Brennstoffe. Bedingt durch die Zusammensetzung der Flugasche wird im Kessel zumeist schon eine hohe Selbsteinbindung des SO2 in die Asche erreicht, wodurch vor allem bei Wirbelschicht-Feuerungen am Eintritt in die Abgasreinigung nur mehr geringe SO2-Konzentrationen auftreten. Je nach Art des Brennstoffes und der Art der Feuerung können unterschiedlichste Verhältnisse von SO2 und HCl auftreten. Der Bereich geht von 10:1 (zum Beispiel Klärschlamm) bis zu 1:20 (bei EBS und Rejekten). HCl-Werte betragen im Durchschnitt üblicherweise 1.000-1.500 mg/m3 (i. N.) im trockenen Abgas, Spitzen bis 2.500-4.000 mg/m3 (i. N., tr.) sind aber keine Seltenheit (aufgrund der Vorbehandlung des Mülls zu EBS, Inhomogenitäten beim Brennstoff und schlechter Vordurchmischung im Brennstoffbunker oder bei der Brennstoffaufgabe in den Kessel).
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 14. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2009) |
Seiten: | 21 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Christian Brunner |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.