Hydraulische Durchlässigkeit in MBA-Deponiekörpern

Die Ablagerung von unbehandelten Abfällen ist seit Januar 2004 in Österreich und seit Juni 2005 in Deutschland verboten. Abzulagernde Abfälle müssen durch eine thermische Behandlung (MVA) oder durch eine mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) stabilisiert sein und bei der Deponierung die Stabilitätskriterien der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) erfüllen.

Aufgrund der durch die Abfallstabilisierung veränderten Abfalleigenschaften werden, im Gegensatz zu unbehandelten Abfällen, hohe Einbaudichten erzielt. Durch hohe Auflasten überlagernder Abfälle und niedrige hydraulische Durchlässigkeiten lassen sich insbesondere auf MBA-Deponien mit anaerober Behandlung geringe hydraulische Durchlässigkeiten nachweisen. Die Auswirkungen niedriger Durchlässigkeiten hinsichtlich der Bildung von standsicherheitsgefährdenden Porenwasserüberdrücken werden derzeit in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Vor diesem Hintergrund wird am Institut für Siedlungswasserwirtschaft & Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover das Einbauverhalten verschiedener vorbehandelter MBA-Abfälle in Labor- und In-situ-Versuchen als Basis einer Modellierung der hydraulischen Verhältnisse in MBA-Deponien untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die unterschiedlich stabilisierten Abfälle eine differenzierte Betrachtung des Einbaus auf der Deponie im Hinblick auf die Bildung von Stauhorizonten und geplante Deponiehöhen erforderlich machen. Der vorliegende Artikel umfasst einen Abriss der ersten Untersuchungsergebnisse im Hinblick auf die derzeit gültige Abfallablagerungsverordnung in Deutschland.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dipl.-Ing. Katja Friedrich
Dr.-Ing. Dirk Weichgrebe
Dipl.-Ing. Sebastian Meier
 
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