Gold in der Tonne

Eine Stoffflussanalyse zeigt erhebliche Systemschwächen bezüglich der Verwertung von Gold aus ausgedienten Mobiltelefonen

Elektro- und Elektronikaltgeräte sind durch eine komplexe Mischung von Materialien und Bauteilen bis in die mikroskopische Zusammensetzung gekennzeichnet. Neben Kunststoff, Eisen, Aluminium, Kupfer sowie gesundheits-und umweltgefährdenden Stoffen wie Schwermetallen und bromierten Flammschutzmitteln enthalten diese Geräte geringe, aber relevante Konzentrationen an Edelmetallen wie Gold, Silber und Palladium. Ziel dieser Untersuchung ist es, Goldflüsse in den Erfassungs- und Behandlungssystemen für ausgediente Mobiltelefone zu verfolgen. Es wurden, jeweils für das Jahr 2007, die Entsorgungssysteme in Deutschland und den USA verglichen. Daten über Mengen an getrennt gesammelten und ‚nicht-getrennt’ erfassten Altgeräten, sowie über Verwertungsquoten für Gold bei der Behandlung von Mobiltelefonen wurden kombiniert. Die Studie zeigt, dass über 90 Prozent des Goldes, das sich in den Mobiltelefonen befindet, sowohl in Deutschland als auch in den USA nicht zurückgewonnen wurden. Der ökonomische Wert dieser Metallverluste liegt in Deutschland zwischen 7 und 10 Millionen US-Dollar und in den USA bei über 100 Millionen US-Dollar. Die Hauptursache für den Verlust von Metallen ist eine unzureichende Trennung bei der Erfassung, wodurch über 80 Prozent der angefallenen Geräte mit dem Restabfall entsorgt werden. Verbesserungen in der Behandlung von Mobiltelefonen würden auch zur Minderung der Goldverluste beitragen. Aufgrund von Systemunterschieden ist die Wiederverwendung von ausgedienten Mobiltelefonen in den USA verbreiteter als in Deutschland.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Recycling (Februar 2009)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Perrine Chancerel
Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter
 
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