Sanierungsversuche Schwermetall belasteter, landwirtschaftlich genutzter Flächen

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein als auch die Sorge bezüglich des Eintrags von Schwermetallen in die Nahrungskette angestiegen. Hohe Konzentrationen von Schwermetallen in landwirtschaftlich genutzten Böden können einerseits natürlich vorkommen oder verstärkt durch anthropogenen Einfluss, wie z.B. Bergbau, Industrie, Verkehr und auch Landwirtschaft. Bezogen auf die menschliche Gesundheit sind die Elemente Cadmium und Blei von besondererBedeutung. Einen kontaminierten, landwirtschaftlich genutzten Standort stellt die Umgebung der ehemaligen Pb/Zn-Schmelze in Arnoldstein (Kärnten) dar. Hier wurden in den letzten 500 Jahren neben Blei, Zink und Cadmium auch noch Kupfer und Arsen emittiert, was zu hohen Bodenbelastungen führte.

Schwermetall belastete Böden in Industrie- und Ballungsgebieten oder im Bereich ehemaliger Erzabbau- und Verarbeitungsanlagen sowie auf anderen anthropogen oder natürlich beeinflussten Flächen, stellen potentielle Quellen von Schadstoffeinträgen in die Nahrungskette dar. Werden diese Flächen nicht aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen, stellt sich die Frage nach dem Umgang mit ihnen. Eine Möglichkeit stellt die Verringerung der Wirksamkeit bzw. Verhinderung der weiteren Ausbreitung der in erhöhter Konzentration vorhandenen Elemente dar, was einerseits durch geeignete Bodenmanagement- Maßnahmen (Einbringen von Bodenzusätzen: Kiesschlamm, Rotschlamm, Kalk, etc.) erreicht werden kann sowie durch gezielten Einsatz von schwermetall-exkludierenden Kultur-Sorten (z.B. Sommergerste BODEGA vs. HELLANA). Nach viel versprechenden Ergebnissen in Labor- und Gefäßversuchen (Reduktion der Cd-Aufnahme in Gerstenkörner um bis zu 70 %) werden nun auch die Ergebnisse der Freilandversuche dargestellt. Nach Adaptierungsmaßnahmen in der praktischen Anwendung können wir von einer nachhaltigen Verringerung der Cadmium-, Zink- und Blei-Aufnahme ausgehen. Anwendungen dieser Immobilisierungstechnik auf Altlastenstandorten bzw. Teilflächen erscheinen möglich und sinnvoll.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Wolfgang Friesl-Hanl
Klaus Platzer
Othmar Horak
Prof. Dr. Martin H. Gerzabek
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.