Abfälle bestehen aus Einzelstücken mit jeweils individuellen material- und produktbezogenen Eigenschaften. Zum Einen können Wertstoffe enthalten sein, die idealerweise sortenrein aus dem Abfallgemisch abgetrennt und separat angereicht werden sollen. Sie können so beispielsweise einer Verwendung als Sekundärrohstoff zugeführt werden, zum Anderen können im Abfall Störstoffe enthalten sein, die eine weitere Aufbereitung des Gemisches in Behandlungsanlagen behindern oder aufwändige Verwertungsverfahren nach sich ziehen. Sie sollten daher möglichst vollständig aus dem Stoffstrom abgetrennt werden.
Zur Anreicherung von Wertstoffen und Abtrennung von Störstoffen aus Abfällen werden vermehrt sensorgestützte Sortiersysteme eingesetzt. Diese bestehen aus den Subsystemen 'Vereinzelung', 'Erkennung', 'Klassifizierung' und 'Trennung'. Besonderes Augenmerk ist hierbei auf den Teilbereich der Sensorik und Klassifikation der Sensordaten gelegt, da hier die für die Sortierung obligatorischen Sortiermerkmale erfasst und berechnet werden. Bereits in Aufbereitungsanlagen verbreitet eingesetzte Systeme verwenden meist ein oder zwei Sensoren, um die Rohdaten zur Bestimmung von Abfallklassen zu gewinnen. Gerade beim Einsatz von hochauflösenden Sensoren fallen dabei mehrere tausend Datensätze pro Sekunde an, die in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Erreicht der sensorisch erfasste Abfallstrom die Austragseinheit, muss bereits eine Klassifizierung und Sortierentscheidung vorliegen. Bei üblichen Bandgeschwindigkeiten von über 2 m/s stehen hierfür nur Bruchteile einer Sekunde zur Verfügung. Am Institut für Aufbereitung und Recycling (I.A.R.) der RWTH Aachen werden in diesem Rahmen Sensoren und Algorithmen entwickelt und an realen Abfällen getestet. Ziel ist die Kombination unterschiedlicher Sensoren zur Erfassung individuell angepasster Objektmerkmale um eine möglichst effiziente Sortierung realisieren zu können.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Dirk Killmann Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz |
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