Die Abfallwirtschaft in Europa hat in den letzten Jahrzehnten eine Wende weg von einer ausschließlichen Abfallbeseitigungswirtschaft hin zum Ressourcenmanagement erfahren. Die Implementierung der europäischen Deponierichtlinie (EC 1999) ins nationale Recht (Deponie- VO 2008), führte zur Abnahme der zu deponierenden Abfallmengen und konnte nur durch eine Ausweitung der getrennten Erfassung, sowie einem Technologiesprung der Abfallbehandlung verbunden mit der Ausschleusung von Wertstoffen erreicht werden.
Die sensorgestützte Sortiertechnik fand vor etwa 15 Jahren in der Altglasaufbereitung ihren ersten Einsatzbereich in der Abfallwirtschaft. Durch das wachsende Interesse an der Ressource 'Abfall' als Sekundärrohstoff sowie auch als Sekundärenergieträger gewinnt die Aufbereitung von Abfallgemischen heute zunehmend an Bedeutung. Die Komplexität der zur Anwendung kommenden Anlagenkonzepte nimmt dabei stetig zu. Aufgrund rasant ansteigender Energie- und Rohstoffpreise steigt die Attraktivität von Ersatzbrennstoffen gegenüber immer teurer werdender Primärenergieträger und eröffnet damit auch der sensorgestützten Sortierung neue Aufgabenfelder. Die Implementierung gesetzlicher Richtlinien und Verwertungsquoten als auch die steigenden Preise von Primärressourcen führten zu einem Technologiesprung in der Abfallbehandlung, die Implementierung sensorgestützter Sortierung stellt hier eine der neuen Entwicklungen dar. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich die Abfallverwertung sehr positiv entwickelt hat, jedoch noch weiteres Potential vorhanden ist. Die sensorgestützte Sortierung stellt dabei eine mögliche Aufbereitungsstufe dar.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | DI(FH) Verena Faist DI Dr. Arne Michael Ragossnig |
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