Ergebnisse aus der Biomasse-Forschungsanlage Güssing

Die weltweite Energieversorgung beruht heute zu mehr als 80 % auf fossiler Basis. Die wichtigsten Energieträger sind Erdöl, Erdgas und Kohle, die aufgrund von endenden Reserven bzw. Ressourcen ein Ablaufdatum besitzen, das nicht in allzuferner Zukunft liegen wird. Die vielerorts geforderte Nachhaltigkeit unseres Handels steht im krassen Widerspruch zur Realität der derzeitigen Energieversorgung auf dieser fossilen Basis.

Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die im Rahmen des Kompetenznetzwerkes 'Energie aus Biomasse' durchgeführten Entwicklungsarbeiten im Kompetenzknoten Güssing. Kernpunkt der Innovation ist die Biomasse-Dampfvergasung in einem Zweibettwirbelschichtsystem, die in der Lage ist, ein Synthesegas für vielfältige Anwendungen aus unterschiedlichsten Biomassen zu erzeugen. Eine mit einer Brennstoffwärmeleistung von 8 MWth in Güssing errichtete Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis dieser innovativen Biomassevergasung mit Gasreinigung und motorischer Gasnutzung erreicht derzeit etwa 7.500 Betriebsstunden pro Jahr. Weiterführende Entwicklungen befassen sich mit der Erzeugung von BioSNG (Synthetic Natural Gas) und BioFiT (Fischer-Tropsch-Diesel). Durchgeführte Grundlagenuntersuchungen und Langzeittests im Bereich von BioSNG führten zu der Errichtung einer Demonstrationsanlage im Rahmen eines EU-Projektes, die im Herbst 2008 in Betrieb gehen wird. Im Bereich von BioFiT sind noch Grundlagenuntersuchungen im Gange, wobei die Ergebnisse als äußerst vielversprechend zu bewerten sind. Zukünftige Entwicklungen beziehen sich auf die Erzeugung eines wasserstoffreichen Gases bzw. die Erzeugung von Bio-Wasserstoff.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Univ. Prof. Dr. Hermann Hofbauer
 
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