Die Verwendung von Abfallstoffen als heterogenes Stoffgemisch erfordert eine Qualifizierung der bekannten Biogastechnologien, die in der Regel mit einem in Zusammensetzung, Partikelgröße und Mengenstrom streng determiniertem Substrat in einem meist einstufigen Verfahren arbeiten. Die Ergänzung mit Anmaischbehältern und Nachklärern sind zwar schon Mittel zur Technologieanpassung, insbesondere bei der Kofermentation, ändern jedoch die grundsätzlichen Probleme kaum signifikant.
Die Vergärung ist grundsätzlich ein substratspezifischer Prozess, d.h. die sich einstellende Mikroorganismenpopulation ist das Ergebnis der Substratzusammensetzung und der Umweltbedingungen im Prozess. Bei stabilem Betrieb liegt dabei ein Gleichgewicht zwischen den während der Hydrolyse gebildeten und den in der Methanisierung umgesetzten organischen Säuren vor. Bei Änderung der stofflichen Zusammensetzung kann sich dieses Gleichgewicht rasch verschieben und es kommt zu Instabilitäten. Durch die apparate- und prozesstechnische Trennung von Hydrolyse und Methanstufe können beide Stufen optimiert und angepasst werden. Im Ergebnis werden sowohl Umsatz und Stabilität deutlich erhöht. Größere Freiheiten bei der verfahrenstechnischen Gestaltung gestatten weiterhin die deutliche Erhöhung der Methankonzentration und eine erhebliche Verkürzung der Verweilzeiten. Es wird die zweistufige Fest-Flüssig-Vergärung von festen Abfällen vorgestellt und zur Erläuterung der erzielbaren Effekte herangezogen. Über erste Erfahrungen einer Pilotanlage wird berichtet.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Busch Marko Burkhardt Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Großmann |
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