Humusreproduktion von Gärrückständen aus der Ganzpflanzenvergärung von Mais

In diesem Jahr wurden rund 1,6 Millionen Hektar Silomais auf deutschen Äckern angebaut. Zusammen mit Körnermais belegt die Kultur 2 Millionen Hektar, was rund einem Sechstel der Ackerfläche entspricht. Insbe-sondere beim Anbau von Mais ist auf einen Ausgleich der Humusverluste zu achten, damit die Furchtbarkeit und die Ertragsfähigkeit der Böden erhalten bleiben. Dabei stellt sich die Frage, ob die Rückführung der Gärrückstände auf die Anbauflächen für einen Humusausgleich aus-reichend ist.

Beim Anbau von Grünmais als Energiepflanze zur Verwendung in Biogasanlagen besteht die Möglichkeit der Rückführung von Gärresten auf die Anbauflächen. Dabei wird häufig angenommen, dass damit eine ausreichende Humusversorgung der Böden gesichert ist. Eine differenzierte Betrachtung zeigt aber, dass dies nur unter bestimmten Voraussetzungen zutrifft. Die Frischmasse-erträge bei der Ganzpflanzenernte von Mais werden mit 40 bis 80 t/ha angenommen. Bei Trockenmassegehalten von 28 % in der Frischmasse, Gehalten an organischem Kohlenstoff (C-org.) von 45 % in der Maistrockenmasse Sowie Ernte- und Silierungsverlusten von 15 % liegen die Biomasseerträge zwischen 4,3 bis 8,6 t C-org./ha. Ziel ist es, bei der Nassvergärung von Grünmais eine Methanisierungsrate zwischen 70 und 80 % des organischen Kohlenstoffs zu erreichen. In der Praxis sind teilweise deutlich geringere Leistungen anzutreffen, nicht aber unter 40 %. Eine Steigerung auf bis zu 90 % wird im Rahmen von Entwicklungsarbeiten angestrebt.



Copyright: © Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
Quelle: Ausgabe 02 / 2008 (Dezember 2008)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dr. Jürgen Reinhold
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.