Biomassepotenziale in Deutschland unter Berücksichtigung von Biomasse-Importen

Biomasse ist eine der am vielfältigsten nutzbaren Optionen der regenerativen Energien. Sie kann als fester, flüssiger oder gasförmiger Brennstoff zur Wärmebereitstellung und/oder Stromerzeugung sowie als Kraftstoff eingesetzt werden. Aufgrund dieses Multitalentes wird der verstärkte Einsatz von Biomasse zur Energiebereitstellung auch von politischer Ebene und nicht nur in Deutschland weiter forciert. Vor dem Hintergrund der großen Resonanz in der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Technologieentwicklung kommt immer wieder die Frage auf, ob denn auch ausreichend Biomasse langfristig und nachhaltig verfügbar sei. Der nachfolgende Beitrag fasst deshalb die Biomassepotenziale in Deutschland im Vergleich zu den sonstigen EU 28 Staaten zusammen und verweist auf kritische Einflussfaktoren der Potenzialentwicklung bis zum Jahr 2020.

In Deutschland und Europa sind erhebliche Biomassepotenziale vorhanden, die gegenwärtig einer verstärkten Nutzung unterzogen werden. Damit verbunden ist auch die Entwicklung von zunehmend internationalen Biomassemärkten, insbesondere für Bioenergieträger mit einer hinreichenden Energiedichte. In Europa zeichnet sich gegenwärtig eine zunehmend internationale Versorgungsstruktur ab. Damit kann für Deutschland perspektivisch eher von einem größeren Biomassepotenzial ausgegangen werden, das dann allerdings auch stärker dem Marktgeschehen unterliegt, d. h. von Preiseffekten gekennzeichnet ist. Vergleichsweise ungewiss ist gegenwärtig die zukünftige Nachfrage nach Biomasse in den einzelnen europäischen Staaten - hier könnte eine gemeinsame europäische Strategie die Planungsunsicherheiten reduzieren und damit den nachhaltigen Ausbau der energetischen Biomassenutzung in Deutschland und Europa unterstützen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 2. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2008)
Seiten: 15
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt
Prof. Dr. Ing. Daniela Thrän
MSc Dipl.-Ing. Janet Witt
 
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