Speicherkraftwerke decken die Verbrauchsspitzen an elektrischer Energie ab, indem entsprechend der Nachfrage turbiniert wird. Erfolgt die Wasserrückgabe direkt in ein Gewässer, führt dies zu Schwall- und Sunkerscheinungen, d. h. zu relativ schnell wechselnden Abflussbedingungen zwischen maximalen und minimalen
Wasserspiegeln im Gewässerquerschnitt sowie zur Fortpflanzung von dynamischen Wellen im Gewässerabschnitt.
Der Betrieb der Speicherkraftwerke zur Abdeckung der Verbrauchsspitzen führt in den betroffenen Fließgewässern zu aus ökologischer Sicht ungünstigen, raschen Abfluss- und Wasserspiegelschwankungen. Zu deren Abminderung sind nebst wasserbaulichen auch flussbauliche Maßnahmen denkbar. In Modellversuchen wurde der Einfluss von großmaßstäblichen Uferrauheiten und Buchten auf den Fließwiderstand und die Fortpflanzung von (Schwall-) Wellen untersucht. Zur Beschreibung des Fließwiderstandes konnten empirische Formeln entwickelt werden. Der passive Rückhalt in den Buchten verändert die Abflusswellen. Die dämpfende Wirkung ist aber grundsätzlich geringer als diejenige von gesteuerten Rückhaltebecken, insbesondere für lange Turbinierdauern.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 12 / 2008 (Januar 2009) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Tobias Meile Dr. Jean-Louis Boillat Prof. Dr. Dipl.-Ing. Anton Schleiss |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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