Ziel 2020 - Brauchen wir keine Deponien mehr?

Die Bemühungen um die Förderung der Kreislaufwirtschaft führen dazu, dass immer mehr Abfälle in Stoffkreisläufe eingebracht und dort als sekundäre Rohstoffe verwertet werden (sollen). Konzepte über die zukünftige Entsorgung von Siedlungsabfällen vermitteln den Eindruck, dass diese vollständig verwertet werden könnten, und Deponien in naher Zukunft nicht mehr erforderlich seien.

Die Abfallwirtschaft wird auch zukünftig nicht ohne Deponien auskommen. Mit der Studie 'Ziel 2020' wird zwar die Erwartung einer 'deponielosen' Zukunft geweckt. Diese kann jedoch bei realistischer Bewertung weder aus fachtechnischer Sicht noch aufgrund der geltenden und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen erfüllt werden. Aus ökologischen5 und aus ökonomischen6 Gründen besteht daher auch weiterhin Bedarf insbesondere für Deponien oder Deponieabschnitte der Klasse I. Der Stichtag 15.07.2009 darf nicht dazu führen, dass fehlender Deponieraum oder zu große Transportentfernungen zu noch vorhandenen Deponien dadurch kompensiert werden, dass Bodenabbaustätten mit mineralischen Abfällen verfüllt werden, die die Anforderungen des geltenden Bodenschutzrechts nicht erfüllen. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch der folgende Hinweis des VG Halle7: 'Im Vordergrund der begehrten Maßnahme steht nach wertender Betrachtung die vergleichsweise günstige Beseitigung einer großen Menge nicht weiter nutzbarer Abfälle und nicht die Nutzung der stofflichen Eigenschaften des Materials zu dem Rekultivierungszweck...



Copyright: © VKU Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit VKS - Landesgruppe Küstenländer
Quelle: Fachtagung der VKS im VKU Landesgruppe Küstenländer "Kommunale Antworten - Zukunft vor Ort gestalten" (September 2008)
Seiten: 36
Preis: € 16,00
Autor: Dr.-Ing. Heinz-Ulrich Bertram
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.