Der Einsatz von Trockenfermentationsverfahren zur Gewinnung von Biogas aus landwirtschaftlichen Substraten ist neu und vor allem auf den zunehmenden Einsatz nachwachsender Rohstoffe zurückzuführen.
Da Trockenfermentationsverfahren seit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2004 unter dem Aspekt der Förderung energieeffizienter Technologien einen Bonus in Höhe von 2 Cent/kWhel erhalten, konnten sich diese Verfahren schnell als Alternative zur herkömmlichen Nassvergärung entwickeln. Zur Vergärung der schüttfähigen Feststoffe werden überwiegend diskontinuierliche Verfahren eingesetzt, wohingegen kontinuierliche Verfahren bisher erst selten zur Anwendung kommen. In der Praxis existieren inzwischen viele Verfahrensvarianten, die zwischen Nass- und Trockenfermentation angesiedelt sind und hier nicht weiter betrachtet werden sollen, da sie sich technologisch nur unwesentlich von herkömmlichen Nassvergärungsverfahren unterscheiden. Eine 'echte' Trockenfermentation liegt vor, wenn nicht nur entsprechend der Definition des EEG der Input stapelfähig ist und einen Trockensubstanzgehalt (TS) von mindestens 30 % aufweist, sondern wenn auch der Gärrest einen entsprechend hohen TS-Gehalt aufweist. Die meisten Trockenvergärungsverfahren wurden ursprünglich für die anaerobe Bioabfallbehandlung entwickelt und später an die spezifischen Eigenschaften landwirtschaftlicher Substrate angepasst. Dazu konnten die Verfahren vereinfacht werden, da die in der Landwirtschaft eingesetzten Substrate in der Regel frei von Störstoffen sind und eine insgesamt homogenere Zusammensetzung aufweisen. Im Vergleich zur Abfallbehandlung sind die Verarbeitungskapazitäten im landwirtschaftlichen Bereich meist geringer, so dass sich die Anlagen auch in der Größe deutlich unterscheiden.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft | 
| Quelle: | 6. Fachtagung: Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2008) | 
| Seiten: | 12 | 
| Preis: | € 0,00 | 
| Autor: | Peter Weiland Johann von Thünen  | 
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.