In Zeiten steigender Energiepreise gewinnt die Anaerobtechnik zunehmend an Bedeutung. Abfallströme, die es vor ein paar Jahren noch zu entsorgen galt, werden heute vor allem als potentielle Energieströme betrachtet, die mithilfe der Anaerobtechnik
bereitgestellt werden können.
Ein Beispiel ist der Fermentationüberstand aus der Ethanproduktion, die Schlempe. Bei der Ethanolproduktion wird trockenes Getreide in Wasser aufgelöst und fermentiert. Der Fermentationsrest nach der Ethanolabtrennung wird als Schlempe bezeichnet. Stand der Technik der Schlempenverwertung ist eine kombinierte- sehr energieaufwändige- Eindampfung und anschließende Trocknung der Schlempe zu Tierfutter. Die Agraferm Technologies AG hat ein Konzept entwickelt, bei dem die Schlempe stattdessen anaerob behandelt und das entstehende Biogas in Strom und Wärme umgewandelt wird. Die entstehende Wärme lässt sich für die Ethanoldestillation verwenden. Der Wärmebedarf der Trockner und Eindampfer entfällt. Da die Feststoffe der Schlempe abgebaut sind, lässt sich die ausgefaulte Schlempe mit Membranen aufkonzentrieren und entwässern. Gerade für verdünnte wässrige Lösungen mit der sehr hohen Verdampfungsenthalpie von Wasser ist die Membran der Eindampfung
überlegen.
Copyright: | © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden |
Quelle: | 6. Fachtagung: Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2008) |
Seiten: | 2 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Hans Friedmann |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.