Nachbesserung nicht ausgeschlossen - 5. Novelle der Verpackungsverordnung

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und Wirtschaftsminister Michael Glos haben sich auf einen Kompromiss verständigt. Damit ist der Weg für die 5. Novelle der Verpackungsverordnung frei. Ziel der Novelle ist, die dramatisch wachsende Zahl der Trittbrett-Fahrer bei der Nutzung der haushaltsnahen Sammel-Systeme für Verpackungsabfälle einzufangen.

(09.10.07) Der Novellen-Entwurf aus dem Umweltministerium sah vor, die Hersteller und Vertreiber von Verpackungen, die für private Endverbraucher bestimmt sind, strikt dazu zu verpflichten, sich an flächendeckenden Dualen Systemen zu beteiligen. Die Selbstentsorgung sollte nur bei Verpackungen aus dem gewerblichen Bereich erlaubt sein. Auch nach dem Kompromiss müssen alle Endverbraucher-Verpackungen lizenziert werden. Allerdings sind hierfür nun doch Selbstentsorger-Lösungen möglich und zwar dann, wenn die Rücknahme am Verkaufspunkt nachgewiesen und behördlich genehmigt wird. In diesem Fall entsteht ein Anspruch auf Rückerstattung der Lizenz-Entgelte gegen die dualen Systeme. Mit dieser Regelung werde die anspruchsvolle haushaltnahe Sammlung von Verpackungen langfristig gesichert, so das Umweltministerium. Gleichzeitig werde ein fairer Wettbewerb gefördert. Das Wirtschaftsministerium ist jedoch weiterhin der Auffassung, dass die Verordnung demnächst grundlegend überdacht werden müsse. Wenn nach 16 Jahren immer noch nicht klar sei, welche Verpackung in welche Tonne gehöre, stimme etwas im System nicht.

Mitte September wurde die 5. Novelle vom Kabinett beschlossen; Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

Unternehmen, Behörden + Verbände:
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon, Berlin



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Oktober 2007 (Oktober 2007)
Seiten: 1
Preis: € 0,00
Autor: Heinz-Wilhelm Simon
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.