Sekundärbrennstoff- Aufbereitung und Verwertung

Sekundäre Brennstoffe oder Ersatzbrennstoffe werden durch mechanische Verfahren aus Abfallgemischen unterschiedlicher Herkunft seit etwa 40 Jahren hergestellt. Dabei haben sich sowohl die Verfahrenstechniken als auch die Begriffe verändert. Aus dem Brennstoff aus Müll (BRAM) ist heute Ersatz- oder Substitutbrennstoff geworden, für den in einigen Fällen qualitative Mindestanforderungen einschließlich einer geregelten Qualitätssicherung eingeführt worden ist.

Die Herstellung von qualitätsgesicherten sekundären Brennstoffen aus Abfallgemischen stellt an die Betreiber von Aufbereitungsanlagen hohe Ansprüche. Da einzelne Chargen ungeeigneter Abfälle größere Partien des Brennstoffproduktes verunreinigen können, ist eine gründliche Kenntnis der kundenspezifischen Abfallqualitäten unverzichtbar. Nur wenn über eine kritische Eingangskontrolle eine Mindestgüte des Rohabfalls sichergestellt werden kann, lassen sich schlanke Aufbereitungsverfahren mit hohem Brennstoffausbringen einsetzen. Über die Aufbereitungstiefe entscheidet neben der Rohabfallqualität die Qualitätsanforderung der Brennstoffabnehmer. Je höher diese Anforderungen liegen, umso selektiver muss die Trenntechnik eingesetzt werden. Damit verbunden sinkt das Wertstoffausbringen des Aufbereitungsprozesses deutlich ab und zusätzliche Stoffströme mit zum Teil problematischen Eigenschaftsverteilungen fallen zur Beseitigung an. Aufbereitungstechnisch steht eine an die Bedürfnisse der Abfallaufbereitung angepasste Maschinentechnik zur Verfügung. Auch zu den verfahrenstechnischen Anforderungen liegen in großer Zahl Erfahrungen vor. Insbesondere die weit entwickelte sensorgestützte Sortiertechnik offeriert inzwischen für entsprechend vorkonditionierte Stoffströme vielfältige Möglichkeiten zum gezielten Design von sekundären Brennstoffen und zukünftig auch die Basis für eine zeitnahe Qualitätsanalyse und damit Qualitätssicherung.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 69. Symposium 2008 (September 2008)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.