Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wird gemeinhin auch als 'neues Fundament für den europäischen Gewässerschutz' bezeichnet. Bislang existieren im Rahmen der Richtlinie allerdings immer noch eine Vielzahl unbestimmter Rechtsbegriffe und wenig konkretisierter Verfahrensansätze, die oftmals nicht dem geforderten interdisziplinären und praxistauglichen Ansatz entsprechen, sondern auf wissenschaftlich komplexen Methoden basieren. Das Ziel dieses Beitrags soll daher darin bestehen, erstmals eine transparente Vorgehensweise für die Konkretisierung der zu erreichenden Umweltzielsetzung im Hinblick auf bestehende (Lauf-) Wasserkraftanlagen (WKA) bereitzustellen.
Insgesamt wird ersichtlich, dass die WRRL und die mit ihr verbundenen Maßnahmen zur Erreichung der definierten Umweltziele das Spannungsfeld v. a. von Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf den Betrieb von (kleinen) WKA noch einmal deutlich verschärfen werden. Vor dem Hintergrund einer hohen Kapitalintensität und langen Amortisationsdauer von Investitionen in WKA empfiehlt es sich auch für die Betreiber (v. a. auch mit Blick auf die nähere Zukunft und die Erarbeitung der Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne des Jahres 2009), weitere Untersuchungen des Einzelfalles im Hinblick auf eine Abschätzung des Umfanges und der betriebswirtschaftlichen wie gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Maßnahmen zur Erreichung der definierten Umweltziele anzustrengen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser Wirtschaft 03 / 2008 (März 2008) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Kfm Stephan Held Dipl.-Kfm Devid Krull Dipl.-Ing. Michael Moltrecht |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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