Probleme der Altpapierentsorgung aus Sicht der Kommunen

Das zentrale Thema, das die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger
im Zusammenhang mit der Altpapierentsorgung bewegt, ist die Frage der Zulässigkeit gewerblicher Sammlungen von Altpapier im Sinne des § 13 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 KrW-/AbfG. Zugespitzt lautet die Frage: Hat ein öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger angesichts der sich in den letzten Monaten verfestigenden Rechtsprechung der Oberverwaltungsgerichte und Verwaltungsgerichtshöfe überhaupt noch eine Möglichkeit, eine gewerbliche Sammlung unter Hinweis auf entgegenstehende überwiegende öffentliche Interessen zu untersagen?

Die Probleme, die der Rechtsrahmen für gewerbliche Sammlungen in seiner gegenwärtigen Auslegung durch die Rechtsprechung den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und damit den Abfallgebührenzahlern schafft, sind evident. Sie sind nicht neu, auch wenn sie als Folge des gegenwärtigen Altpapierpreises qualitativ und quantitativ eine neue Dimension erreicht haben. Bereits im Herbst 2005 haben die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände die Umweltministerkonferenz auf die ihrer Auffassung nach unzureichenden Möglichkeiten einer Untersagung einer gewerblichen Sammlung durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger hingewiesen und eine Anpassung des Rechtsrahmens gefordert. Diese Forderung hat auch Eingang gefunden in das Positionspapier des Deutschen Landkreistages zur Zukunft der Abfallwirtschaft vom 16.11.2005.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: Heft 04 / 2008 (September 2008)
Seiten: 6
Preis: € 32,00
Autor: Dr. Ralf Bleicher
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.