Klärschlamm darf nicht auf den Boden
In mehr als zehntausend Kläranlagen mit meist hohen technischen Standards wird in Deutschland das Abwasser gereinigt. Das Abwasser stammt aus Haushalten, die zu fast hundert Prozent über die Kanalisation an Kläranlagen angeschlossen sind, sowie aus etwa zweihunderttausend Industrie- und Gewerbebetrieben, die über keine eigenen Kläranlagen verfügen. Dazu gehören Krankenhäuser, Schlachthöfe, Tierkörperbeseitigungsanstalten, Chemie-, Papier- und Textilbetriebe sowie Laboratorien und zahlreiche weitere Betriebe, in denen Chemikalien in mehr oder minder großen Mengen eingesetzt werden.
Das Abwasser enthält Chemikalien - mehr als hunderttausend sind im Gebrauch -, Rückstände aus von Menschen und Tieren ausgeschiedenen Pharmazeutika - darunter Hormonpräparate - sowie Keime - Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze -, also das ganze Spektrum von Krankheitserregern. Damit ist Abwasser das Depot für ein unüberschaubares und auch nicht beschreibbares Schadstoffgemisch. Weil die Einzelstoffe nicht gezielt, sondern nur Schadstoffgruppen pauschal eliminiert werden können, wird der Schadstoffvermeidung hohe Aufmerksamkeit geschenkt.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | RISIKO KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG (September 2008) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky |
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