Wasserwirtschaftliche Systeme haben vielfältige Aufgaben zu lösen. Die Zielsetzungen widersprechen sich dabei häufig und können somit nicht gleichzeitig erfüllt werden. Dies gilt insbesondere bei der Berück-sichtigung von Aspekten der nachhaltigen Bewirtschaftung. Kybernetische Ansätze können dabei helfen, Kompromisslösungen für derartige Aufgabenstellungen zu finden und sie in die Automatisierungstechnik zu integrieren.
Der Mehrfachcharakter bei der Nutzung wasserwirtschaftlicher Anlagen führt oft zu Zielstellungen, die nicht miteinander vereinbar sind. Die Wichtigkeit der Einhaltung einzelner Ziele ist dann situations- und/oder zeitabhängig. In diesem Beitrag wird auf Bewertungskriterien und Methoden der mehrkriteriellen Optimierung als Kompromisslösung für sich widersprechende Zielstellungen methodisch eingegangen. Neue theoretische Ansätze stellen die Verwendung zeit- bzw. situationsabhängiger Wichtungsfaktoren für die Teilkriterien eines Gesamtgütefunktionals dar. Als Beispiel einer mehrkriteriellen Problemstellung wird das Projekt der optimalen Führung einer Staustufenkaskade der Donau vorgestellt. Auch die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen stellt sehr häufig ein mehrkriterielles Optimierungsproblem dar. Die in diesem Beitrag vorgestellten Methoden sind dafür ebenfalls einsetzbar. In einem aktuellen Forschungsprojekt finden diese Ansätze derzeit Anwendung bei der Entwicklung eines Entscheidungshilfesystems für die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen in der Region Peking [1], [2]. Durch eine Wichtung der jeweiligen angewandten Kriterien bzw. Leitwerte können Kompromisse erzielt werden, die den Begriff der Nachhaltigkeit verdienen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser Wirtschaft 06 / 2008 (Juni 2008) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Thomas Rauschenbach |
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