Die Ergebnisse einer Studie zur gegenwärtigen Situation bei der Entsorgung von kommunalem Klärschlamm und zu den Zukunftsperspektiven der bodenbezogenen Klärschlammverwertung in Rheinland-Pfalz werden vorgestellt. In vier Entsorgungsszenarien wird verdeutlicht, dass theoretisch ausreichende Kapazitäten in thermischen Behandlungsanlagen in Rheinland-Pfalz und in benachbarten Bundesländern für die Klärschlammentsorgung zur Verfügung stehen.
Gegenwärtig existieren auf dem Markt vielfältige Vorbehandlungsverfahren und weitergehende Entsorgungsverfahren für kommunale Klärschlämme. Auf Grund der heterogenen Datenlage zur technischen Umsetzung, den rechtlichen Rahmenbedingungen und den ökonomischen Bewertungen zu den in der Studie betrachteten innovativen Technologien, ist eine allgemeine Bewertung schwer möglich. Einzelbewertungen sind fast nicht möglich, da jedes Verfahren nur ein Modul in einer Entsorgungskette darstellt und damit ein und dieselbe Technik in einer Entsorgungskette positiv und in der nächsten negativ zu bewerten sein kann. Darüber hinaus beeinflussen auch Faktoren außerhalb des Abwasser- und Abfallmarkts die derzeitige und zukünftige Situation der Klär schlammentsorgung. Dazu gehören z. B. die Mitnutzung von Abwärme zur Trocknung von Klärschlamm, die Regelung des Transports und die Vermarktung von Produkten wie Pyrolysekoks und Flugasche, deren Qualität und 'Marktfähigkeit" von Klärschlamm als Einsatzstoff abhängig ist. Eine Grundsatzfrage der Studie, ob bei einem kurz- bis mittelfristigen Wegfall der bodenbezogenen Klärschlammverwertung in Rheinland-Pfalz der anfallende Klärschlamm einer thermischen Behandlung zugeführt werden könnte, kann positiv beantwortet werden. Die Ergebnisse der Marktanalyse lassen den Schluss zu, dass auch kurzfristig bereits genügend zusätzliche Kapazitäten in den einzelnen Anlagen vorhanden wären.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall (06/2008) (Juli 2008) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Claudia Steinbrück Dipl.-Ing. Martina Dierschke Prof. Dr.-Ing. Antje Welker Professor Dr.-Ing. Theo G. Schmitt |
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