In der Bundesrepublik Deutschland werden mehr als 80% des Trinkwassers mit Brunnen gefördert. Trinkwasserbrunnen werden in Grundwasserleitern abgeteuft, deren Gesteine sowohl verfestigt als auch unverfestigt sind. Die hydraulischen Eigenschaften der Grundwasserleiter unterscheiden sich je nach Gesteinstyp und -ausbildung, so dass bei der Brunnenbemessung die Grundlagenermittlung mit der Feststellung der Art und Ausbildung der Hohlräume, in denen sich das Grundwasser bewegt, begonnen werden muss.
Der Einsatz numerischer Modelle zur Betrachtung großräumiger Grundwasserströmungsvorgänge repräsentiert den Stand der Technik. Numerische Untersuchungen zur Bauwerksoptimierung sind im Brunnenbau dagegen nach wie vor die Ausnahme. Die numerische Modellierung hilft, den häufig auftretenden 'Black-Box-Effekt" im Brunnenringraum und im Brunnennahbereich zu vermeiden und die Anstromsituation aus dem Grundwasserleiter auch unter vereinfachten Randbedingungen und Ansätzen (durchgehende Lösung der Strömungsgleichung nach Darcy) zu visualisieren. Die numerische Modellierung ermöglicht so den Vergleich verschiedener Ausbauvarianten bereits im Vorfeld einer Investition. Die Auswirkungen auf die Brunnenanströmung, die Brunnenentwicklung und Regenerierfähigkeit können mit diesem Instrument objektiv abgeschätzt werden. Die Ergebnisse einer kombinierten analytisch-numerischen Bemessung müssen, wie die vorgestellten Fallbeispiele zeigen, unter Berücksichtung des Bohrverfahrens und der Ausführungssicherheit bewertet werden.
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | GWF 06/2008 (Juni 2008) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 6,00 |
| Autor: | Dr. Till Hagedorn-Rubbert Professor Dr. habil. Christoph Treskatis |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.