Liebe Leserin, lieber Leser,
mit diesem Heft führen wir einige Neuerungen ein. Gleich zu Beginn finden Sie einen Kommentar von Dr. Andrea Versteyl unter der Rubrik 'Auf ein Wort'. Wir bieten Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Abfallwirtschaft die Möglichkeit, ihre Position zu aktuellen Themen zu erläutern. Sie, liebe Leser, sind eingeladen, uns Ihre Meinung darzutun.
Die Themen der Rubriken im letzten Teil der Zeitschrift wollen wir in Zukunft erweitern. Verstärkt wollen wir Buch- und Tagungsbesprechungen bringen. Wir planen ein weiteres Projekt: Nach unserer Recherche gibt es in Deutschland fast fünfzig Hochschullehrer, die sich haupt- oder nebenberuflich mit Abfallwirtschaft befassen. Das sind nicht immer Inhaber von Abfallwirtschaftslehrstühlen. Abfallwirtschaftliche Themen sind auch Schwerpunkte in Instituten für Verfahrenstechnik, Bau- und Forstwesen, Betriebs- und Volkswirtschaft. Einige sind nur wenigen Informierten bekannt. Wir wollen zukünftig in jedem Heft ein oder zwei dieser Institute mit ihren Schwerpunkten in Lehre und Forschung vorstellen.
Jetzt noch eine große Bitte: Interessante Nachrichten aus Wirtschaft und Wissenschaft erreichen uns nur unvollständig, zum Beispiel Umstrukturierung, Personalien, Beginn und Ergebnisse von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Bitte benachrichtigen Sie uns, wir wollen Ihre aktuellen Nachrichten veröffentlichen.
Das hier vorgelegte Heft hat drei inhaltliche Schwerpunkte, nämlich Nachhaltigkeit im weiteren Sinne, biologische und thermische Verfahren.
Professor Matthias Finkbeiner, neuberufener Hochschullehrer für Systemumwelttechnik an der Technischen Universität Berlin, und seine wissenschaftliche Mitarbeiterin Kathy Reimann stellen ein Forschungsprojekt über Potentiale zur Reduzierung der Umweltbelastungen von Elektronikkomponenten für Autos vor. In einem gemeinsamen Beitrag der Universität Dortmund und der Prognos AG werden Recyclingpotentiale in Europa aufgezeigt.
In Beiträgen zur Vergärung befassen sich Thomas Raussen und Anke Lootsma sowie Dr. Frank Scholwin und Marco Weithäuser mit der Aufbereitung von Gärresten zur weiteren Verwertung und von Biogas zu Erdgasqualität. Noch gibt es bei der Vergärung etliche Probleme, die gelöst werden müssen: zum Beispiel eine ökologische und nutzbringende Verwertung von Gärresten nach Verarbeitung zu Kompost. Auch muss untersucht werden, ab welchen Mengen, mit welcher Technik und an welchen Orten Biogas sinnvoll in Erdgasnetze eingespeist werden kann. Obwohl seit 2005 das Thema Ersatzbrennstoffe aktuell ist und in zahlreichen Veröffentlichungen abgehandelt wird, ist unser Wissen über diese Brennstoffe im Vergleich zu dem über fossile Brennstoffe noch recht dürftig. Die Bedeutung der Arbeiten von Professor Beckmann und Mitarbeitern über die Charakterisierung der Ersatzbrennstoffe kann daher nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mit dem Anstieg der Energiepreise wird die Energieeffizienz von Abfallverbrennungsanlagen noch wichtiger als früher. Aus dem Anlagenbau gibt es hierzu einen wichtigen Beitrag. Die Diskussion über die ökonomisch und ökologisch günstigste Methode zur Erreichung der geplanten Stickoxid-Grenzwerte ist noch nicht zu Ende. Hier ein Plädoyer für die nichtkatalytische Entstickung. Abgeschlossen wird der Block über die thermischen Verfahren mit einem interessanten Beitrag über die Entsorgung teerhaltiger Asphalte in den Niederlanden. Mit dem Wunsch, Ihnen ein lesenswertes Heft zu präsentieren,
grüßt Sie Ihr
Karl J. Thomé-Kozmiensky
| Copyright: | © Rhombos-Verlag |
| Quelle: | RECYCLINGPOTENZIALE IN EUROPA (Juni 2008) |
| Seiten: | 1 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky |
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
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Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.