Der Sack im Behälter - Wertstoffe und Restmüll lassen sich gemeinsam erfassen

Nach der ausführlichen Übersicht über die Großversuche zur Erfassung von Wertstoffen (vgl. ENTSORGA-Magazin 7/8.2007 und 5.2008) widmen wir uns heute dem Versuch 'Sack im Behälter', den das Unternehmen Lobbe im Raum Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) derzeit durchführt. Bürgerakzeptanz, Sammel- und Sortierergebnisse scheinen viel versprechend.

Foto: Lobbe(09.06.08) Die getrennte Erfassung von Restmüll, Wertstoffen, Biomüll und bisweilen Glas und Papier scheint ein notwendiges Übel für den Bürger zu sein. Die Betonung liegt auf 'Übel', denn man mutet dem umweltbewussten Bürger zu, seine Küche, seinen Balkon oder seinen Vorgarten zum Vorhof der örtlichen Müllentsorger zu degradieren und kostbare Stellfläche kostenfrei für die Wertstofftrennung
vorzuhalten. Drei Tonnen pro Haushalt sind die Regel, vier und fünf Tonnen sind nicht sel
ten, von Sondersammlungen für Altholz, Sperrmüll, Schadstoffe, Grünschnitt, Alttextilien usw. noch abgesehen, die letztlich alle für den speziellen Abholtermin gelagert werden müssen. Die Geduld der Bürger scheint grenzenlos, und nach einer Umfrage behaupten die meisten Bundesdeutschen, dass Wertstoff- und Abfalltrennung ihr wichtigster Beitrag zum Umweltschutz darstelle. Doch noch immer landet viel - zu viel - im Gelben Sack, was dort nicht hingehört. 2006 waren es knapp 40 Prozent und 2007 so um die 35 Prozent, bilanziert das Duale System Deutschland. Leistungsbezogene Gebührenabrechnungen tun ihr übriges, dass Gelbe Säcke zweckentfremdet werden und das Littering-Problem nicht geringer geworden ist...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Lobbe GmbH, IFEU, Institut für Entsorgung und Umwelttechnik gGmbH, INFA, Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH, Duales System Deutschland
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: Lobbe
 



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2008 (Juni 2008)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.