Huminstoffbildung während der mechanisch-biologischen Vorbehandlung von Restabfällen

Die mechanisch-biologische Vorbehandlung (MBV) von Restabfällen wird in Deutschland seit dem 1. Juni 2005 großtechnisch umgesetzt. In der Anfangsphase befanden sich noch MBA-Anlagen im Bau bzw. in der Einfahrphase. Bereits zu diesem Zeitpunkt kristallisierte sich heraus, dass die Zuordnungswerte der Abfallablagerungsverordnung (Anhang 2) (Anonymus, 2001) z.T. nur bedingt eingehalten werden können. Als besonders kritisch war der gelöste organische Kohlenstoffgehalt (DOC) im Eluat einzustufen, da der Zuordnungswert von 250 mg/l in vielen Fällen nur teilweise eingehalten werden konnte. Mittlerweile wurde der Zuordnungswert auf 300 mg/l und der Grenzwert von 300mg/l auf 600 g/l erhöht.

Die Untersuchungen von mechanisch-biologisch vorbehandelten Restabfällen haben gezeigt, dass im Rahmen einer 9 wöchigen Rotte im Containersystem die organikreiche Fraktion stabilisiert - und das Emissionspotentials um ca. 95 % verringert werden kann. Darüber hinaus erfolgt durch biologische Abbau- und Umbauprozesse der Aufbau einer Huminstoffmatrix, die einerseits im Feststoff als auch im Eluat des untersuchten Materials nachzuweisen ist. Ein Teil des organischen Kohlenstoffgehaltes im Feststoff als auch im Eluat ist den Huminstoffen zuzuordnen.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Abfallforschungstage 2008 (Juni 2008)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Jörn Heerenklage
Dipl. Ing. Dr. Ena Smidt
Estelle Redon
Dr.-Ing. Martijn van Praagh
Hanna Modin
 
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