Notwendige Rahmenbedingungen für eine gemeinsame Erfassung kommunaler Abfälle mit anderen Abfallfraktionen

Bereits die Überschrift über den Veranstaltungsblock 'Zurück in die Zukunft?' zeigt auf, dass wir es zwar mit einer aktuellen Diskussion, aber keiner völlig neuen Entwicklung in der Abfallwirtschaft zu tun haben. Bereits in den 80er Jahren gab es eine Blütezeit von Konzepten, wie die Mischmüllsortierung, die Grüne Tonne oder die Gewerbeabfallsortierung, die zum Ziel hatten, aus einem mehr oder weniger inhomogenen Abfallgemisch verwertbare Stoffe zu gewinnen, in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen und so die überquellenden Deponien und Müllverbrennungsanlagen zu entlasten. Immerhin waren Ende 1987 an 29 Sortieranlagen im Bundesgebiet etwa 4,7 Mio. Einwohner mit dem System der Grünen Tonne angeschlossen.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Aufgabe oder Einschränkung der Getrenntsammlung neben den Aspekten der technischen Machbarkeit und der ökonomischen Sinnhaftigkeit eine Reihe von Fragen aufwirft, die dringend einer Lösung bedürfen, bevor man aus kommunaler Sicht entsprechenden Überlegungen näher treten könnte. Insbesondere die derzeitige Fassung der Verpackungsverordnung ist - wie der Streitfall PPK deutlich zeigt - nur unzureichend auf eine gemeinsame Sammlung kommunaler und 'privater" Abfälle in einem Behälter ausgerichtet. Ohne eine Lösung dieser offenen Fragen werden weder die Kommunen noch ihre Bürger bereit sein, derartige Systemänderungen mitzutragen.



Copyright: © Förderverein KUMAS e.V.
Quelle: 2005 (März 2005)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Walter Hartwig
 
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