Die konditionierte Trockensorption - ein wirtschaftliches Verfahren (Handout)

Die Ökonomie von Verbrennungsanlagen für Müll-, Holz- und Ersatzbrennstoffe wird wesentlich von den Bau- und Kapitalkosten und von den Betriebskosten bestimmt (Folie 3). Bau- und Betriebskosten hängen maßgeblich von der Wahl des Verfahrens ab (Folie 4). Bei den Baukosten dominieren die Kosten für Verbrennungsrost, Kessel und Abgasreinigung. So verursacht eine nasse Abgasreinigung mit Wäschern und der zugehörigen Infrastruktur deutlich höhere Baukosten als eine konditionierte Trockensorption. Ein Katalysator für die Entstickung ist drei- bis viermal so teuer wie eine SNCR. Bei den Betriebskosten fallen, optimale Energienutzung vorausgesetzt, die Kosten für die Instandhaltung und das Betriebspersonal sowie die Kosten für die Absorbentien und die Entsorgung der Reststoffe am stärksten ins Gewicht.

Die konditionierte Trockensorption ist sowohl von den Bau- als auch von den Betriebskosten her das wirtschaftlichste Verfahren zur Abgasreinigung, das derzeit zur Verfügung steht. Die Betriebskosten der konditionierten Trockensorption werden, da günstige bis optimale Nutzung der Energie vorausgesetzt werden kann, von den Instandhaltungskosten und den Kosten für Absorbens und Reststoffwertung bestimmt. Ökonomisch betrachtet, ist der Einsatz von Kalkhydrat mit etwa 5,00 - 6,00 €/t Müll wirtschaftlicher als der Einsatz von Natriumbicarbonat mit etwa 8,80 - 11,00 €/t Müll. Die ökologische Betrachtung geht aufgrund des aufwändigen Herstellungsverfahrens von Natriumbicarbonat und der großen Einsatzmengen für die Abscheidung von Chlorid und SO2 gerade zu vernichtend aus. Der vielstufige Herstellungsprozess erfordert die 3- bis 4-fache Energiemenge gegenüber der Herstellung der für die Abgasreinigung erforderlichen Kalkhydratmenge. Es müssen große Mengen chloridhaltigen Abwassers abgegeben werden, die die Salzfracht des Vorfluters erhöhen. Und es wird insbesondere aus Kalkbrennprozess, CO2-Verlusten und vor allen Dingen CO2 aus Brennstoff- und Energieverbrauch die mehrfache CO2-Menge bei Verwendung von Natriumbicarbonat an die Erdatmosphäre abgegeben gegenüber der vergleichsweise geringeren Menge bei Einsatz von Kalkhydrat.



Copyright: © Texocon GbR
Quelle: 5. Potsdamer Fachtagung 21.-22. Februar 2008 (Mai 2008)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Georg Schuster
 
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