Modernisierung einer Feuerungsregelung hinsichtlich Steigerung der Anlageneffizienz und -verfügbarkeit - Ziele, Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel des GKS Schweinfurt -

Die Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH (GKS) betreibt im Grundlastwerk zwei Kohlekesselanlagen (IBS 1990) und drei Müllkesselanlagen (IBS 1994). Aufgabe der GKS ist es, die Fernwärmeversorgung der drei Schweinfurter Großbetriebe und der Stadt Schweinfurt sicherzustellen. Das Kraftwerk (Kohle und Müll) wird kraftwärmegekoppelt betrieben. Im Kohlekraftwerk wird deutsche Nusskohle als Primärenergieträger eingesetzt. In den thermischen Abfallbehandlungsanlagen (MVA) wird etwa zu 80 % Restmüll der kommunalen Anlieferer und 20 % haushaltsähnlicher Gewerbemüll behandelt.

Regelungssysteme für thermische Abfallbehandlungsanlagen sind auf die anlagentechnischen Belange und die weiteren Randbedingungen zu projektieren und umzusetzen. Maximierung des Informationsgehaltes durch zusätzliche Messtechnik ist nur da sinnvoll, wo damit ein regelungstechnisches Optimum erreicht wird, da nicht mit jeder zusätzlichen Messgröße die Regelgüte deutlich verbessert werden kann. Vielmehr ist zu prüfen, inwieweit sich die Regelgüte überhaupt noch verbessern lässt - und mit welchem wirtschaftlichen Aufwand. Ein Vergleich von Dampf-Schrieben mit dem bloßen Auge ist nicht sinnvoll. Es sollten vielmehr statistisch aussagekräftige Kurven (z.B. Glockenkurven) zum Vergleich herangezogen werden. Diese sind mit gleichartigen Auswertungen von Anlagen bzw. Regelungen die eine hohe Regelgüte (dem Machbaren) darstellen zu vergleichen. Die - immer öfter angetroffene - Forderung nach einer Regelgüte von < 3 % ist bei einem heterogenen Brennstoff wie Müll von Seiten des Betreibers keine sinnvolle Forderung und für einen Anbieter schon gar nicht, da unseriös.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 4 (2008) (Mai 2008)
Seiten: 28
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Volker Müller
Martin H. Zwiellehner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.