Alles was Recht ist - Müll in alten Tongruben - Müllskandal oder Behördenschlamperei?

Mitte März rüttelte ein Fernsehbeitrag der ZDF-Frontal21-Redaktion die Öffentlichkeit auf. Offensichtlich war in alten Tongruben von Sachsen-Anhalt illegal Haus- oder Gewerbemüll abgelagert worden. Der Skandal zieht fast täglich neue Kreise. Und die Landesregierung muss sich unbequeme Fragen gefallen lassen.

Foto: ZDF / Frontal21
(01.05.08) Am 11. März 2008 berichtete die Frontal21-Redaktion von der Tongrube Vehlitz, 30 Kilometer nördlich von Magdeburg. Hier kippen offensichtlich täglich zahlreiche Muldenkipper (meist mit westdeutschem Kennzeichen) Abfälle in das Tagebauloch. Gezeigt wurden Umweltaktivisten, die nachts Bodenproben entnommen hatten. Die Proben wurden der Frontal21-Redaktion zugespielt und analysiert: Sie bestehen aus geschreddertem Plastik, Alufolie und fasrigen Kunststoffteilen. Ein Gerichtsgutachter für Abfallkriminalität befand: "Hier handelt es sich um einen leicht muffig riechenden, überwiegend fasrigen, organischen Anteil mit sehr vielen Kunststoffanteilen, Papierfetzen und leichten Anteilen von Aluminium" - offensichtlich ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht, wobei die Technische Anleitung Siedlungsabfall (TASi), die derartige Ablagerungen mit hohem Organikanteil seit Juni 2005 ausschließt, nur bei Deponien greift; Vehlitz ist dagegen eine Tongrube, die dem Bergrecht unterliegt....

Unternehmen, Behörden + Verbände: Tongrube Vehlitz, vks im vku
Autorenhinweis: Martin Boeckh
Foto: ZDF / Frontal21



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Mai 2008 (April 2008)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.