Wesentlicher Bestandteil der Umweltpolitik der Bundesregierung wird in der nächsten Legislaturperiode die ökologische Modernisierung der Abfallwirtschaft sein. Dabei setzt die Bundesregierung gleichermaßen auf Kontinuität und Erneuerung: Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung durch ökologische Modernisierung!
In der vergangenen Legislaturperiode sind die Weichen auf vielen Feldern der Umweltpolitik neu gestellt worden. Es wurden wichtige Vorhaben verwirklicht oder auf den Weg gebracht. Es gilt nun den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen.
Ein wichtiger Baustein ist dabei die Weiterentwicklung der Produktverantwortung und die weitere Absicherung der umweltverträglichen Verwertung von Abfällen, mit der Stoffkreisläufe geschlossen, Ressourcen geschont und auch das Klima geschützt werden kann. Mit der Gewerbeabfall-, der Altholz-, Altöl- und der Bergversatzverordnung wurden in der letzten Legislaturperiode ökologische Standards für eine umweltverträgliche Verwertung in wichtigen Abfallbereichen geschaffen und Schlupflöcher für Billigentsorgungen geschlossen. Mit der Biomasseverordnung wurde die Grundlage gelegt, für eine verstärkte energetische Verwertung, insbesondere von Altholz und anderen nachwachsenden" organischen Abfällen. Auch diese Politik wird konsequent fortgesetzt werden.
Eine wichtige Leitlinie ist dabei die im Vorfeld des Johannesburg-Gipfels beschlossene Nationale Nachhaltigkeitsstrategie. Damit hat sich die Bundesregierung einen ökologischen Handlungsrahmen für die künftige Gestaltung ihrer Politik gesetzt, der in vielen Bereichen zu handfesten Veränderungen gegenüber früheren Politikansätzen führen wird. Die Koalitionsvereinbarung vom 16. Oktober 2002 zieht hieraus die Konsequenzen. Die Leitprinzipien Nachhaltigkeit" und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen" ziehen sich wie ein roter Faden durch die meisten Kapitel. Umweltpolitik, so lautet die Botschaft, darf nicht mehr isoliert nur auf die klassischen" Themen des Umweltschutzes reduziert werden. Umweltbelange müssen künftig vielmehr in allen Politikbereichen verstärkte Beachtung finden.
Der Abfallwirtschaft kommt dabei auch zukünftig eine wichtige Rolle zu. Sie ist in den letzten 30 Jahren in Deutschland nicht nur zu einem ökonomisch relevanten Sektor mit über 200.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von fast 50 Milliarden Euro geworden; sie spielt auch eine wesentliche Rolle in den Bemühungen um Ressourcenschonung und Klimaschutz.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 8. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2003) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. C.-André Radde |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.