Entwicklung eines einfachen Hochleistungsvergärungsverfahrens

ohne gesonderte Nachrotte zur Behandlung von Restmüll unter hyperthermophilen Bedingungen

HAW Hamburg, 21033 Hamburg-Bergedorf, in Kooperation mit der Biotechnologie Nordhausen GmbH

Ziel war es, verschiedene thermophile (55°C) und hyperthermophile ein- und mehrstufige, durchmischte Reaktorkonzepte zur Naßvergärung von 40-60 mm Restmüll-fraktionen aus Wittstock und Quarzbichl im Labormaßstab zu testen, um im Hinblick auf die TASi einen möglichst ultimativen Stoffabbau zu gewährleisten.

Die Homogenisierung ermöglicht dabei eine Modellierung und ein sicheres Scale Up. Dabei wird davon ausgegangen, daß das Reaktorsediment auf der Deponie entsorgt wird, während das Prozeßwasser weitgehend im Kreislauf gefahren wird. Daher ist dem Reaktorsediment besondere Beachtung zu schenken.

Während der Gesamt-oTS-Umsatz mit steigender Beladung deutlich abfiel und sich einem Grenzwert näherte, stieg der spezifische Celluloseabbau in ng Cellulose pro einzelnes anaerobes, Cellulose umsetzendes Bakterium stetig weiter linear an ("Reaktion 1. Ordnung"), d.h. beim Celluloseabbau war keine Sättigung und/oder Hem-mung zu beobachten,  unabhängig von der Abfallherkunft oder der Reaktorstufe.

Hyperthermophile Vergärungsverfahren sind sehr schnell, d.h. sie erzielen in 1-3 Wochen einen ultimativen Abbau organischer Substanz und erzeugen dabei inerte Reststoffe. Eine Nachrotte erscheint daher nicht nötig. Das Verfahren wirkt aufgrund der hohen Dauerbetriebstemperaturen pasteurisierend und ist sehr preiswert (maximal möglicher Energieüberschuß, keine Nachrotte). Außer für Restmüll erscheint das Verfahren auch für andere Materialien prädestiniert, z.B. für Essensreste u. Kovergärungen.



Copyright: © Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg
Quelle: Behandlung von Restmüll (Januar 2003)
Seiten: 19
Preis: € 10,00
Autor: Prof. Dr. Paul Scherer
Dipl.-Ing. (FH) Gerd Vollmer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.