Was ist bei der Planung von Ersatzbrennstoff-Kraftwerken zu beachten?

Die Gesamtplanung einer Anlage gliedert sich traditionell in die folgenden fünf Phasen der Planung:
- Konzeptplanung,
- Vorplanung,
- Entwurfsplanung,
- Genehmigungsplanung und
- Ausführungsplanung.
Auch wenn heute oftmals aus Zeitgründen, und auch aus finanziellen Erwägungen heraus, eine klassische Abarbeitung in der genannten Reihenfolge nicht mehr stattfindet, sondern die Planungsphasen ineinander fließen, so bleibt der erste Schritt, die Konzeptfindung, von entscheidender Bedeutung. Nur in sehr seltenen Fällen werden die grundsätzlichen konzeptionellen Vorgaben in den späteren Planungsphasen geändert. Im Rahmen dieses Beitrags soll versucht werden, auf Basis der bisher gemachten Erfahrungen aus einer Reihe von Projekten, für die noch relativ junge Anlagentechnik des Ersatzbrennstoffkraftwerks die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Konzeptentwicklung zu benennen.

Ein Ersatzbrennstoffkraftwerk als eine Anlage, in der feste Abfälle als Brennstoff zum Einsatz kommen, unterscheidet sich konzeptionell von einer Abfallverbrennungsanlage durch den Vorrang der Energieversorgung gegenüber dem Entsorgungsaspekt. Dementsprechend ist der Energiebedarf, d.h. die Art und die Menge der benötigten Energie, die entscheidende Rahmenbedingung für das Anlagenkonzept. Weitere wesentliche Rahmenbedingungen sind der Markt für Ersatzbrennstoffe und der zumeist bereits fixe Standort. Bei der Betrachtung des Standortes bieten sich einerseits Synergiepotentiale durch bereits vorhandene oder benachbarte Infrastruktur, andererseits muss aber auch auf mögliche planungsrechtliche Beschränkungen eingegangen werden. Erst nach eingehender Untersuchung dieser Rahmenbedingungen kann erstmals im Rahmen der Konzeptplanung ein anlagentechnisches Konzept erarbeitet werden, das dann in den weiteren Planungsphasen in seinen Details weiterentwickelt wird.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Planung von Abfallverbrennungsanlagen und Ersatzbrennstoffkraftwerken (2007) (September 2007)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dipl. Ing. Hendrik Seeger
Dipl. Ing. Nils Oldhafer
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.