Einordnung von Müllverbrennungsanlagen im Hinblick auf die energetische Verwertung

In der jüngsten Vergangenheit hat es zum Teil heftige Diskussionen darüber gegeben, wann einer Müllverbrennungsanlage aus politisch/juristischer Sicht der Status einer energetischen Verwertung zuzuordnen ist oder nicht. Dabei sind die Irritationen u.a. auch dadurch entstanden, dass beide vorgenannte Betrachtungsweisen und damit zusammenhängende Argumente miteinander vermischt wurden. Trennt man beide Sichtweisen sorgfältig, ist auch insgesamt ein Weg vorgezeichnet, wie das Problem zur Einordnung zu beheben ist. Dazu soll im Folgenden ein Beitrag geliefert werden.

1. Die VDI-Richtlinie 3460 [2] basiert auf bekannten und bewährten ingenieurtechnischen Kenntnissen und ist damit die Grundlage der Bewertung der Energieeffizienz von Müllverbrennungsanlagen, insbesondere vor dem Hintergrund der Optimierung.
2. Die R1-Formel [3] hat eine politische Ordnungsfunktion zur Unterscheidung von R1 und D10 (R1 als Fachbegriff).
3. Bei Unterscheidung der beiden vorgenannten Betrachtungsweisen 1. und 2. ist die Bezugnahme in der VDI-Richtlinie 3460 auf R1 damit nicht erforderlich.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007)
Seiten: 14
Preis: € 0,00
Autor: Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann
Ferdinand Kleppmann
Dipl.-Ing. Johannes J. E. Martin
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz
Prof. Dr.-Ing. Helmut Seifert
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.